Montag, 27. November 2017

Rezension | "Am Ende aller Zeiten" von Adrian J. Walker

Fischer Tor | Klappenbroschur | 432 Seiten  | 12. Mai 2016 | 978-3596037049
Originaltitel: The End of the World Running Club

"Meine Vergangenheit - und die aller anderen - ist jetzt ein fremder Planet. Sie ist so anders, dass es sich kaum lohnt, daran zu denken." // Seite 19

(Verlagsseite)

Edgar Hill ist Mitte dreißig, und er hat sein Leben gründlich satt. Unzufrieden mit sich und seinem Alltag in Schottland als Angestellter, Familienvater und Eigenheimbesitzer, fragt er sich vor allem eins: Hat das alles irgendwann einmal ein Ende? Er ahnt nicht, dass sich die Katastrophe bereits anbahnt.
Als das Ende kommt, kommt es von oben: Ein dramatischer Asteroidenschauer verwüstet die Britischen Inseln. Das Chaos ist gigantisch, die Katastrophe total. Ganze Städte werden ausgelöscht. Straßen, das Internet, die Zivilisation selbst gehören plötzlich der Vergangenheit an. England liegt in Schutt und Asche. Ist dies der Weltuntergang?

Edgar und seine Familie werden während der Evakuierung voneinander getrennt, und ihm bleibt nur eine Wahl: Will er Frau und Kinder jemals wiedersehen, muss er 500 Meilen weit laufen, durch ein zerstörtes Land und über die verbrannte Erde, von Edinburgh nach Cornwall. Zusammen mit einigen wenigen Gefährten begibt sich Edgar Hill auf einen Ultra-Marathon durch ein sterbendes Land. Doch sein Weg ist gefährlich: Im postapokalyptischen England kämpft jeder gegen jeden ums blanke Überleben.

(Verlagsseite)

Adrian J Walker wurde Mitte der 70er Jahre in einem Vorort von Sydney geboren, verbrachte aber einen guten Teil seiner Jugend in England. Er studierte in Leeds, arbeitete als Informatiker und lebt heute mit seiner Frau und zwei Kindern in London.


In "Am Ende aller Zeiten" geht es um Edgar Hill, der einen Asteroidenschauer überlebt, aber im darauffolgenden Chaos von seiner Familie getrennt wird. Er ist nach eigener Aussage nicht der beste Ehemann und Vater und war mit seinem Leben ziemlich unzufrieden, doch das ändert nichts daran, dass er seine Familie liebt und zu ihr zurückkehren möchte - selbst wenn er zu Fuß durch ein Großbritannien gehen muss, das zu großen Teilen zerstört und fast schon unbewohnbar ist.

Edgar ist nicht immer ein sympathischer Protagonist. Er hat Charakterschwächen, macht Fehler und ist alles andere als perfekt, vor allem, wenn es um seine Haltung den Menschen gegenüber, die er liebt, geht. Das alles macht ihn allerdings lebendig; er wirkt wie aus dem Leben gegriffen und echt und es war sehr interessant zu sehen, wie er im Laufe der Handlung immer weiter über sich hinausgewachsen ist. Seine Reise ist schwer und entbehrungsreich, er und seine Begleiter kommen in Situationen, die man sich kaum vorstellen möchte und um zu überleben sind sie gezwungen Dinge zu tun, die mehr als unangenehm und hart sind. Dadurch, dass sie nur eine gewisse Zeitspanne haben, um ihr Ziel zu erreichen, wird die Spannung noch erhöht und der Druck auf den Charakteren ist groß, sodass es einige angespannte, aufgeladene Momente gibt. Trotzdem gibt Edgar nicht auf, selbst wenn er ein paar Mal kurz davor steht, und muss seine Schwächen überwinden. Das hat mir gut gefallen.

Die Geschichte war zu Beginn atmosphärisch dicht und, nachdem es zu der Trennung kam, ziemlich spannend. Der Autor hat das verwüstete, zerstörte Land nach der Katastrophe sehr gut und eindringlich beschrieben. Der Fokus liegt darauf, dass die Figuren alles tun, um irgendwie zu überleben, und die Hindernisse, die sie überwinden müssen, werden ausgiebig thematisiert. Ich fand gut, dass die Reise beschwerlich und fast unmöglich war, da es dazu beigetragen hat, den Ernst der Lage zu verdeutlichen. Allerdings muss ich auch sagen, dass es mir nach einer Weile so vorkam, als würde Walker die Charaktere mit immer mehr und mehr Krisen und Problemen konfrontieren, um die Handlung zu verlängern, da einfach so unglaublich viel schief ging. Das war wohl für eine apokalyptische Welt realistisch und die schrecklichen Situationen waren auch gut dargestellt, nur wirkte es auf mich irgendwann etwas konstruiert. Deshalb habe ich letztlich einen halben Stern abgezogen und 'nur' 3,5/5 Sternen vergeben.

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Oder seid ihr neugierig geworden?
Habt noch einen schönen Tag :)

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2 Kommentare:

  1. Hallo Kerstin,

    das Buch liegt seit einiger Zeit auf meinem SuB und finde, das sich der Klappentext unheimlich spannend anhört. Ich bin sehr neugierig wie es mir gefallen wird. Danke für deinen ausführlichen Einblick! :)

    Liebe Grüße
    Nicole

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    Antworten
    1. Hey,

      danke für den Kommentar :) Dann wünsche ich dir viel Spaß mit dem Buch, mir hat es insgesamt ziemlich gut gefallen. Und ja, der Klappentext klingt wirklich spannend und der Autor setzt das Endzeit-Szenario auch gut um.

      Liebe Grüße,
      Kerstin

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