Mittwoch, 27. Juli 2016

Rezension | "Die Liebe ist ein schlechter Verlierer" von Katie Marsh

Diana Verlag | Broschiert | 416 Seiten | 28. März 2016 | 978-3453285224

"Gemeinsam warten sie auf das, was auch immer als Nächstes kommen wird. Seine Hand fühlt sich kalt an. Schwer. Nach Verantwortung." // Seite 11


Was, wenn der Moment, in dem du gehen willst, der Moment ist, in dem er dich am meisten braucht? Hannah will Tom verlassen. Morgen sagt sie es ihm. Und dann erfüllt sie sich ihren Traum, nach Afrika zu gehen. Tom will an seiner Ehe festhalten, sei sie noch so eingefahren. Er ignoriert die Probleme, will einfach nur neben Hannah einschlafen und morgen ins Büro fahren. Doch dazu kommt es nicht …
Hannah und Tom wissen nicht, dass morgen alles anders sein wird. Dass Hannah ihre Pläne aufgeben muss und Tom nie wieder in sein altes Leben zurückkehren kann. Auch wissen sie nicht, dass ihre Liebesgeschichte noch nicht zu Ende ist und dass manche Träume einen Umweg nehmen müssen, bevor sie in Erfüllung gehen …
Die Liebe ist ein schlechter Verlierer ist ein Roman, der vieles zu bieten hat. Eine unglückliche Ehefrau, die ihren Mann verlassen möchte, der aber dann einen Schlaganfall erleidet. Hannah ist hin und her gerissen zwischen ihrem Gewissen, der moralischen Frage bezüglich einer Scheidung und ihrem eigenen Glück. Dass sie damit Probleme hat, wird in diesem Buch genauer durchlebt und wird auch mehr als deutlich.

Hannah ist eine sehr starke Person. Sie lebt von Abenteuern, Adrenalin und davon, neue Welten zu entdecken. Dass sie ihre Pläne aufgibt, um Tom zu pflegen und um ihm eine neue Perspektive zu bieten, obwohl sie ihn eigentlich verlassen und sich endlich um ihr eigenes Glück kümmern wollte, hat mir persönlich sehr imponiert – auch wenn sie dadurch natürlich zunehmend unglücklicher wird.

Aber auch Tom – von dem ich anfangs ehrlich gesagt nicht viel hielt – hat mich einnehmen können. Hannah stellt ihn in vielen Kapiteln als egoistischen Mistkerl da, von sich selbst eingenommen, immer auf Streit aus. So kam er mir aber gar nicht vor. Natürlich hat er sich nach dem Schlaganfall enorm verändert, aber auch die Kapitel aus der Vergangenheit gaben mir diesen Eindruck nicht. Er hatte einen wichtigen Job, stand unter Stress, wollte immer alles richtig machen und hat es deswegen meist ein bisschen übertrieben. Aber die Kapitel aus seiner Sicht haben gezeigt, dass vieles auch ganz anders rüberkam, als er es beabsichtigt hatte.

Während des ganzen Romans merkt man, dass Katie Marsh sich intensiv mit den Themen Schlaganfall und Nachbehandlung beschäftigt hat. Sie beschreibt Toms Umgang mit dem Ereignis, seine Frustration deswegen, der lange Kampf bis zur neuen "Normalität", die täglichen Übungen und die Selbstzweifel sehr gut. Es muss wahnsinnig schwer sein, jeden Tag aufs neue zu kämpfen und sich daran zu gewöhnen, dass viele Dinge nicht mehr möglich sind und es nie mehr so sein wird, wie es einmal war.

Das Cover ist eins meiner Highlights; auf den ersten Blick vielleicht nicht so besonders, aber ich finde es wunderschön und für mich war es auch ein direkter Blickfang. Den Relieflack auf den Buchstaben mag ich besonders.

Auch Katie Marshs Schreibstil konnte überzeugen. Ich mochte ihre lockere und flüssige Art zu schreiben; genauso wie Einteilung von Gegenwarts- und Vergangenheitskapiteln. Das hat es um einiges erleichtert, beide Sichtweisen zu verstehen und sich in die Charaktere hineinzuversetzen. 

Die Liebe ist ein schlechter Verlierer ist ein wunderschönes Buch über die Liebe und was es bedeutet, in einer Ehe Kompromisse einzugehen. Dass aus Unglück manchmal auch Glück entstehen kann. Dieses Werk ist ein gelungener Debüt-Roman, den ich hundertprozentig empfehlen kann.


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Ein herzliches Dankeschön an die Verlagsgruppe Random House für das Rezensionsexemplar!
Habt ihr das Buch schon gelesen?
Oder steht es auf eurer Wunschliste?
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!

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Das Urheberrecht des Klappentextes unterliegt der Verlagsgruppe Random House.
Das Urheberrecht des Titelbilds unterliegt einzig und allein der Blogredaktion.

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