Mittwoch, 15. November 2017

Rezension | "Tausend Teufel" von Frank Goldammer

dtv | Klappenbroschur | 368 Seiten | 13. Oktober 2017 | 978-3442314256 | Band 2
Max Heller, Band 2
Der Angstmann (1)

  
(Verlagsseite)

Dresden 1947: Im zweiten Jahr nach Kriegsende gehört die Stadt zur sowjetischen Besatzungszone und ist nach wie vor eine Trümmerwüste. Im klirrend kalten Winter wird das Leben beherrscht von Wohnungsnot, Hunger und Krankheit. Oberkommissar Max Heller wird von der neu gegründeten Volkspolizei an einen Tatort in der Dresdner Neustadt gerufen. Doch bevor er mit den Ermittlungen beginnen kann, wird der tot aufgefundene Rotarmist vom Militär weggeschafft. Zurück bleiben eine gefrorene Blutlache und ein herrenloser Rucksack, in dem Heller eine grauenhafte Entdeckung macht: den abgetrennten Kopf eines Mannes ...


Frank Goldammer, 1975 in Dresden geboren, ist Maler- und Lackierermeister. Mit Anfang zwanzig begann er zu schreiben, verlegte seine ersten Romane im Eigenverlag und schrieb drei erfolgreiche Regionalkrimis über Dresden und Umgebung. Er ist alleinerziehender Vater von Zwillingen und lebt mit seiner Familie in Dresden.



"Tausend Teufel" ist der zweite Band der Reihe um Max Heller. Während im Vorgänger der Nationalsozialismus eine entscheidende Rolle gespielt hatte, war der Fall dieses Mal im Dresden der Nachkriegszeit angesiedelt. Wie schon in "Der Angstmann" ist es dem Autor gut gelungen, die Ermittlungen in das historische Umfeld einzubetten und zu zeigen, wie schwierig und entbehrungsreich die Situation ist. Hunger, Kälte, Elend und Kummer sind beinahe greifbar und die Probleme und Sorgen der Menschen sind durchgängig präsent. Die Schilderung war sehr eindringlich und man hat das Gefühl, mit Max vor Ort zu sein und das Leid der Bevölkerung anzusehen. Auch die Mentalität der Bevölkerung wurde gut geschildert; es gibt jene, die die Sowjets als Besatzer verachten, andere, die sich anpassen, die, die die Entwicklungen unterstützen und viele Graustufen dazwischen. Mir hat das gefallen, da man so ein realistisches, umfassendes Bild der damaligen Zeit bekommen hat und die Geschichte lebendig und echt wirkte. Es gab zudem viele Stellen, die zum Nachdenken darüber anregen, wie man selbst gehandelt hätte.

Der zweite Band liefert erneut einen gut durchdachten, fesselnden Fall, obwohl er stellenweise in den Hintergrund rückt, gerade, wenn es um die schrecklichen, erdrückenden Lebensumstände geht. Die Ermittlungsarbeit war interessant und kam mir unter den gegebenen Umständen realistisch vor, vor allem in Bezug auf die Probleme, die Heller und seine Kollegen hatten. Der Protagonist selbst ist und bleibt sympathisch und mir hat gefallen, dass er unbedingt die Wahrheit herausfinden wollte und nicht aufgegeben hat. Ich fand das bewundernswert, gerade, weil es für ihn selbst negative Konsequenzen hätte haben können. Heller weigert sich auch nach wie vor, seine Arbeit mehr als nötig politisieren zu lassen und in eine Partei einzutreten. Es spricht für seinen Charakter und es ehrt ihn, dass er so stark für seine Überzeugungen eintritt, aber "Tausend Teufel" macht deutlich, dass er sich dadurch sein Leben schwer macht und dass Druck auf ihn ausgeübt wird. Dadurch stellt sich die Frage, ob es ihm möglich sein wird, diese Haltung in Zukunft zu vertreten - gerade, da der Ost-West-Konflikt sich in den Jahren danach stark verschärft hat. Das werden die Folgebände zeigen und ich bin schon sehr gespannt darauf.

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