Samstag, 17. Februar 2018

Rezension | "Wie die Stille unter Wasser" von Brittainy C. Cherry

LYX | Broschiert | 394 Seiten | 26. Januar 2018 | 978-3-7363-0550-2 | Romance Elements (#3)

"Sie hatte mich herausgezogen, damit ich Luft bekam, weil sie nicht wusste, dass ich unter Wasser am besten atmen konnte." // Seite 187
Reihenfolge der »Romance Elements«-Reihe:

Wie die Luft zum Atmen (1)
Wie das Feuer zwischen uns (2)
Wie die Stille unter Wasser (3)
 Wie die Erde um die Sonne (4) 07/2018

Mit einem Klick auf den Titel landet ihr bei meiner Rezension.

Momente.
Die Menschen erinnern sich vor allem an Momente.
Denn das Leben ist eine Summe aus einer unendlichen Anzahl von Momenten. Manche sind grausam und voller Erinnerung an nicht vergangenen Schmerz. Manche sind unglaublich schön und voller Versprechen, die auf einen besseren Morgen hoffen lassen. Ich habe in meinem Leben viele solcher Momente erlebt. Momente, die mich veränderten, die mich herausforderten. Momente, die mir Angst machten und mich in die Tiefe rissen. Doch die größten Momente – die, die mir das Herz brachen und den Atem raubten – habe ich alle mit ihm erlebt.

Alles begann mit einem Nachtlicht, das aussah wie eine Rakete, und einem Jungen, der mich nicht lieben wollte.

Wie die Stille unter Wasser ist der dritte Teil der "Romance Elements"-Reihe. In den zwei vorher erschienen Bänden hat die Autorin Brittainy C. Cherry schon zwei sehr unterschiedliche Paare (Liz und Tristan sowie Alyssa und Logan) in besonderen Situationen zusammengebracht und bisher war ich auch sehr begeistert von ihren Büchern – bis ich Wie die Stille unter Wasser gelesen habe. Denn dieses Buch toppt wirklich alles bisher Gelesene. Dieses Buch ließ mich sprachlos, nachdenklich und unglaublich bewegt zurück und hat damit einen kleinen Teil von mir selbst verändert.

Wer meinem Blog schon ein wenig länger folgt und die Beiträge regelmäßig liest, der weiß, dass ich schon seit langer Zeit auf der Suche nach meinem Lieblingsbuch bin. Ich habe viele Bücher gelesen und da waren auch einige sehr gute und auch atemberaubende Geschichten dabei. Trotzdem hätte ich keins davon als mein Lieblingsbuch bezeichnen können. Mir hat immer irgendetwas gefehlt – das Tüpfelchen auf dem i, der letzte Pfeffer, das besondere Etwas. Jetzt endlich, nach geschätzt 900 gelesenen Büchern, habe ich es endlich gefunden: Wie die Stille unter Wasser.

Gründe dafür gibt es natürlich mehrere: zum einen ist die Geschichte einfach wunderschön und dementsprechend atemberaubend gut von der Autorin erzählt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei irgendeinem Leser die Augen trocken geblieben sind, dass es irgendjemanden nicht berührt hat oder die Geschichte sich nicht in jedes einzelne Herz gestohlen hat. Denn das Buch glänzt mit sämtlichen emotionalen Facetten. Die ersten Kapitel sind so unglaublich süß und naiv, losgelöst und vollkommen sorgenfrei. Dann wird Maggie in so jungen Jahren mit einem grausamen und schrecklichen Erlebnis konfrontiert, das sie in ihrem kompletten Sein verändert. Und somit auch alle Menschen um sie herum. Sie durchlebt Angst und Panik, Kummer und Furcht, Sorge und Leid, was mich als Leser in keiner Sekunde losgelassen hat. Ich habe unglaublich mit Maggie gelitten. All diese Sorgen und Gefühle auf den Schultern eines kleinen Mädchens hat mich nämlich sehr berührt. Aber Maggie beugt sich dem nicht – sie sucht nach Liebe und Glück, Geborgenheit und Freude in ihren Büchern, in Brooks, in ihrer Familie. Sie kämpft sich durch und ist dadurch nicht nur die stärkste Protagonistin, die ich wohl jemals kennenlernen durfte, sondern auch die bewundernswerteste.

Anfangs hatte ich die Befürchtung, dass Brooks in Maggies Welt und ihren Sorgen zu kurz kommt und untergeht, denn schon auf den ersten Seiten merkt man, dass er mehr ist, als nur ein kleiner Junge und ein Nebencharakter, der Maggie dabei helfen soll, ihr Glück zu finden. Er ist genauso stark, genauso vielfältig und genauso stark gezeichnet wie sein weiblicher Gegenpart. Und ich habe mich daher sehr "gefreut", dass auch er mit einem sehr harten Schicksal konfrontiert wird. Dass auch er kämpfen und sich beweisen muss, dass auch er lernt, dass man Versprechen, die man anderen Menschen gibt, letztlich halten muss. Weil man sich eben darauf verlässt. Weil sich Maggie auf ihn verlässt.

Keiner der beiden kommt in dieser Geschichte zu kurz, keiner wirkt neben dem anderen blass oder zu oberflächlich. Brittainy C. Cherry hat zwei Charaktere geschaffen, die den wahren Hintergrund und die wahren Erlebnisse der Autorin in einer Stärke transportieren und repräsentieren, wie es eben nur Worte in einem Buch können. Die Autorin hat mich einfach – und meiner Meinung nach vollkommen mühelos – gefangen. Ich war und bin immer noch hin und weg.


Ich habe 24 Abschnitte bzw. Zitate in diesem Buch mit kleinen Klebezetteln markiert, was schon deutlich macht, wie sehr ich die Sprache von Brittainy C. Cherry liebe. Bereits im zweiten Teil der "Romance Elements"-Reihe ("Wie das Feuer zwischen uns") hatte ich mir einige Passagen herausgeschrieben, die mich berührt haben, aber ich finde, die Autorin hat sich im dritten Teil nochmal um einiges steigern können. Ich liebe es, wie die Autorin so offen und ehrlich schreibt, so unverblümt und unzensiert, so wahr und realistisch. Ich bin jedes Mal überrascht, wie sie die Gedanken und die innere Zwiespältigkeit einfängt und an den Leser weitergibt und wie sie ihn so mühelos in die Geschichte integriert. Ich liebe es, wie sie mit Worten und Sätzen umgeht, wie sie Emotionen verpackt und diese an den Leser transportiert. In dieser Form habe ich das auch bisher bei noch keinem anderen Autor erlebt.

Ein weiterer Grund, dieses Werk als mein Lieblingsbuch zu bezeichnen, ist das, was hinter dieser Geschichte steckt. Ich denke, jeder kennt diese Phasen in seinem Leben, in dem einem alles zu viel wird und man am liebsten hinschmeißen möchte. In denen man am liebsten weglaufen würde, alles hinter sich lassen und irgendwo neu anfangen – eine Illusion, die sich bestimmt jeder mal in seinem Leben ausgemalt hat. Für mich kam Wie die Stille unter Wasser genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn die Geschichte, die Charaktere und die Botschaft haben mir so viel mitgegeben, haben mich inspiriert und mich geerdet. Es steckt so viel Wahres in diesem Buch, so viele versteckte kleine Botschaft, so viele Hinweise, die ich perfekt auf mein Leben beziehen konnte und die mich innerlich so bewegt und berührt haben, dass sie mich letztlich vielleicht sogar verändert haben.

Dass es der Autorin wohl ähnlich ging, kann man im Nachwort nachlesen. Ich war sprachlos über die Geschehnisse, die sie dort schildert und dass das Buch in leichten Zügen ihren eigenen Erfahrungen entspricht – außerdem, dass sie das ihren Lesern mitteilt und diese an ihren Gedanken teilhaben lässt. Ihre "Motivationsrede" an jeden Menschen da draußen hat mich nachdenklich gemacht. Denn letztlich hat Brittainy C. Cherry recht: Wir sind alle gut so, wie wir sind, es gibt Menschen, die wir lieben und wir müssen niemals allen Menschen auf dieser Welt gefallen. Wir sind, wie wir sind – und das ist auch gut so. Denn die Welt dreht sich, weil unsere Herzen schlagen (Seite 393).

Wie in der ausführlich geschilderten Rezension deutlich wird, hat mir Wie die Stille unter Wasser mehr gegeben, als ich mir jemals hätte vorstellen können, dass ein Buch das kann. Dieses Werk hat mich berührt und bewegt, mich inspiriert und geerdet, weil es so viele verschiedenen emotionalen Aspekte behandelt und so viele schöne, wahre Botschaften enthält. Die Autorin hat mit Wie die Stille unter Wasser ein absolut bombastisches Werk geliefert, beim dem eine Bewertung "Fünf von fünf Sternen" niemals ausreichen wird, denn diese überschreitet sie meiner Meinung nach weit.



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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Habt ihr Wie die Stille unter Wasser schon gelesen?
Steht es auf eurer Wunschliste?
Ich wünsche euch einen schönen Tag!

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Das Urheberrecht des Klappentextes unterliegt dem LYX Verlag.
Das Urheberrecht des Titelbilds unterliegt einzig und allein der Blogredaktion.

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