Samstag, 10. März 2018

Rezension | "Before you go – Jeder letzte Tag mit dir" von Clare Swatman

Blanvalet | Taschenbuch | 384 Seiten | 15. Januar 2018 | 978-3-7341-0369-8

"Wie kann ich den Rest meines Lebens mit der Gewissheit verbringen, dass ich ihm nicht helfen konnte zu überleben?" // Seite 365

Diese Geschichte beginnt mit einem Ende, aber dieses Ende ist erst der Anfang ...
Zoe und Ed sind ein Traumpaar, doch im Laufe der Jahre ist ihre Beziehung ins Wanken geraten. Nach einer ihrer häufigen Auseinandersetzungen geschieht das Unfassbare: Ed stirbt bei einem Unfall. Zoe glaubt, an ihrem Schmerz zu zerbrechen. Wieso hat sie Ed an diesem Morgen nicht mehr gesagt, wie sehr sie ihn liebt? Nachdem sie wenig später schwer stürzt, erwacht sie in einer Version ihres Lebens, in der Ed noch am Leben ist und sich die beiden gerade erst kennenlernen. Fortan hat Zoe die Chance, ihr gemeinsames Leben zu verändern. Bis der Tag von Eds Unfall unaufhaltsam näher rückt …

Before you go ist eine wunderschöne Geschichte, die sich nur schwer beschreiben oder in ein Genre drängen lässt. Sie ist viel mehr als eine einfache Liebesgeschichte oder ein trauriges Drama. Denn es geht dabei um Zoe und Ed, die sich in College-Zeiten kennenlernen, sich immer wieder zueinander hingezogen fühlen und schließlich heiraten. Doch dann stirbt Ed und lässt – trotz sehr schwieriger Zeiten und enormen Eheproblemen – eine am Boden zerstörte Zoe zurück. Schließlich geht sie unfreiwillig auf die Reise durch ihre alten Erinnerungen, durchläuft bereits erlebte Tage noch einmal neu und stellt sich unweigerlich die Frage, ob sie den Lauf der Geschichte – und damit Eds Tod – irgendwie ändern bzw. verhindern kann.

Mir hat die Geschichte rund um Zoe und Ed sehr gut gefallen. Sie ist definitiv nicht neu, aber ich fand sie schön und ansprechend umgesetzt. Nicht nur, dass Zoe schreckliches erlebt und den ganzen Plot über die Hoffnung verbreitet, dass sie Ed retten kann. Sondern auch, dass Zoes Zeitreise immer wieder an den Punkten in ihrem Leben ansetzt, die wichtig und entscheidend waren und die dem Leser die vollkommene Tragweite der Eheprobleme, der Streitereien und der Entfremdung der beiden erklären. Auch wenn sich dies weitestgehend um dieselben Probleme dreht, ist es trotzdem abwechslungsreich geschildert. Weil man automatisch als Leser mitfiebert, an welcher Stelle Zoe ansetzen muss, um die Geschehnisse und somit den Lauf der Dinge zu verändern.

Zoe mochte ich von Anfang an. Sie ist eine sehr sympathische Frau, die anfangs ein wenig distanziert und befremdlich wirkt, aber durch die Schilderungen des Plots Ecken und Kanten erhält. Dadurch, dass sie diejenige ist, die durch die Geschichte führt, konnte ich vollkommen mühelos eine Verbindung zu ihr aufbauen und habe sie in mancher Situation besser verstehen können als Ed – auch wenn sie überzogen oder übertrieben reagiert hat. Trotzdem kämpft sie mit jedem neu erlebten Tag um sein Überleben und gerade die Kapitel, in denen die beiden glücklich miteinander sind, merkt man die Liebe der beiden zueinander. Aber auch Ed mochte ich sehr, obwohl man nicht besonders viel von ihm erfährt oder er in den Diskussionen keine besonders gute Figur macht (in den meisten habe ich doch mehr zu Zoe gehalten). Insgesamt mochte ich die Figuren in diesem Buch sehr gerne: sowohl die Haupt-, als auch die Nebenfiguren. Zoes Freundin Jane beispielsweise kommt des Öfteren vor und unterstützt Zoe nach Eds Tod. Sie ist eine Stütze in den schweren Zeiten und ein Ankerpunkt, der sich durch das komplette Buch zieht.

Einzig und alleine gestört hat mich das Ende des Plots und die Auflösung. Ich fand es leider wenig kreativ, vermutlich weil ich es auch genau in dieser Ausführung erwartet hatte. Vorhersehbare Enden mag ich eigentlich überhaupt nicht und erscheinen mir leider auch immer als langweiliger Abschluss. Ich hätte mir für dieses tolle Buch und diese traurige Geschichte einen besseren und überzeugenderen Schluss gewünscht. Einen, der mich überrascht, schockt oder zumindest mit einem zufriedenen Gefühl aus der Geschichte entlässt. Auch wenn das Buch relativ hoffnungsvoll endet, hat die Autorin das leider meiner Meinung nach nicht überzeugend umsetzen können und mich auch nicht damit abgeholt.

Trotzdem mochte ich den Schreibstil der Autorin sehr gerne. Ich finde, sie führt perfekt durch die Geschichte, schweift nicht zu sehr von den Geschehnissen ab und macht die Gefühle der Protagonisten deutlich. Wie oben schon erwähnt, konnte ich gerade mit der Hauptprotagonistin mitfiebern, mitleiden und „mithoffen“, weswegen ich mich von vorne bis hinten sehr wohl in diesem Buch gefühlt habe. Dazu kommt noch die lockere, angenehme Sprache, die mich vollkommen angesprochen hat und meiner Meinung nach perfekt zu einem solchen Buch passt. Dafür, dass es der Debütroman von Clare Swatman ist, hat sie definitiv ein sehr starkes Werk geschaffen.

Before you go – Jeder letzte Tag mit dir ist ein schönes und gleichzeitig trauriges Buch. Obwohl ich mir für den Plot ein besseres und überzeugenderes Ende gewünscht hätte, schafft die Autorin es meiner Meinung nach sehr gut, die glücklichen und kummervollen Tage in Zoes Leben zu erzählen und somit eine unterhaltsame, ansprechende Geschichte zu liefern. Clare Swatman hat mich fast vollkommen mit dem Plot verzaubert und mir ein Buch geschenkt, was mich noch eine Weile beschäftigen wird. Denn wer hat sich noch nie gewünscht, die Vergangenheit nochmal zu erleben, nur um den Lauf der Dinge ändern zu können?



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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Habt ihr Before you go schon gelesen?
Steht es auf eurer Wunschliste?
Ich wünsche euch einen schönen Tag!

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Das Urheberrecht des Klappentextes unterliegt der Verlagsgruppe Random House.
Das Urheberrecht des Titelbilds unterliegt einzig und allein der Blogredaktion.

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