Montag, 29. August 2016

Rezension | "Mit Mandelkuss und Liebe" von Jo Berger

Amrûn | eBook | 335 Seiten | 1. September 2016 |  978-3-958-69123-0

"Bei aller Liebe zu Sixpacks [...], so einen Vollhorst könnte man mir als einzigen Mann der Welt auf den Bauch binden wollen, ich würde dankend ablehnen." // Seite 24

Macarons zum Frühstück, ein süßer Hund, ein romantisches Café und ein Freund aus Kindertagen, der gar nicht mal schlecht küssen kann! Ellas Leben ist nahezu perfekt. Doch alles droht zu platzen, als die Großbäckerei McBread eine Filiale genau gegenüber ihrem Café plant. Wenn die eröffnen, ist Ella pleite! Dass ihre Hündin Flocke sich in die riesige Dogge Lanzelot verliebt hat, macht die Lage nicht einfacher, denn zu Lanzelot gehört der unfreundliche Großstädter Sam, und den kann Ella mal gar nicht leiden. Gut, dass Ella in Niklas einen Freund hat, der ihr in dieser aufreibenden Zeit zur Seite steht. Himmelreich, der Heimatort der gleichnamigen Buchreihe, hat ein Nachbardorf: Wolkenbusch...
 

Mit Mandelkuss und Liebe ist ein süßes, leichtes, lockeres Buch; einfach perfekt für einen sonnigen Nachmittag. Wie das Cover, der Klappentext und auch die Leseprobe erwarten ließen, handelt es sich hier um eine Geschichte voller Gefühle, Kitsch und Problemen mit vielen vielen Tränen. Eben das, was ein Liebesroman so bieten sollte. Sicherlich ist die Story nicht für jeden was; ich jedoch fand sie erfrischend und sie hat mir ein paar schöne Lesestunden auf der Couch bereitet. Das angehängte Macarons-Rezept zum Schluss kam für mich sehr überraschend und ich empfand es als sehr liebe Zugabe. Ich habe noch nie Macarons gebacken, aber vielleicht werde ich das bald mal nochholen. Das Rezept klingt auf jeden Fall vielversprechend* (Zusatz siehe unten!).

Die Hauptprotagonistin Ella – 24 Jahre alt und Besitzerin eines eigenen Macarons-Cafés – muss man meiner Meinung nach einfach lieben. Sie ist so süß, geht wahnsinnig naiv durch's Leben, war noch nie in ihrem Leben wirklich verliebt und kämpft um ihre Existenz. Dann ist da noch Niklas, Ellas bester Freund, zu dem sie sich hingezogen fühlt, aber ihre Gefühle ihm gegenüber sind nicht wirklich greifbar, sie weiß sie nicht wirklich einzuordnen. Die beiden sind seit Kindertagen befreundet und plötzlich entwickelt sich da etwas, womit sie nicht gerechnet hat. Und zu guterletzt spielt auch noch Sam eine Rolle in Ellas Leben, den sie kaum kennt, anfangs ziemlich unsympathisch findet, aber dann doch irgendwie seinem Bad Boy Charme erliegt. Alle haben so ihre Geheimnisse – und am Ende ist es Ella, die von allen verletzt und enttäuscht wird.

Die Geschichte ist süß, die Charaktere mochte ich; das einzige Manko an dem Buch war der Schreibstil der Autorin. Jo Beger schreibt zwar leicht und flüssig, ein wenig in die Jugendsprache gehend – zumindest bei den Dialogen und Ellas Gedanken – und die Geschichte lässt sich sicherlich an einem Tag oder an zweien durchlesen. Jedoch benutzen alle Charaktere ständig irgendwelche Sprichwörter und Redensarten, was sehr aufgesetzt wirkte, zu manchen Figuren auch überhaupt nicht passte und sie somit um einiges unwirklicher erscheinen ließ. Ebenso ständige Einschübe wie "Nee, oder?" oder "Echt jetzt?" haben mich zunehmend genervt. Desweiteren wirkten die ständig eingefügte "Haha"s (für Lachen während eines Gesprächs) weniger ansprechend als ein einfaches, an das Satzende geschobene: "sagte sie lachend". Ich kenne die "haha"-Verwendung von privaten Chats bei whatsapp oder Facebook, jedoch haben sie meiner Meinung nach in Büchern einer professionellen Autorin nichts zu suchen.

Das Cover finde ich eigentlich recht süß. Es sagt direkt aus, wovon das Buch handelt und dass es eine kitschige, klebrig süße Liebesgeschichte ist. Von der Gestaltung her hätte ich die Frau beim Layout einfach weggelassen. Der dadurch entstandene Freiraum hätte sicher besser ausgesehen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Gesichter und Menschen auf Covern zunehmend im Trend liegen – leider mag ich persönlich sowas nicht.

Mit Mandelkuss und Liebe hat mich überrascht; die kitschige und schmalzige Geschichte – mit der ich vorher gerechnet habe – konnte mich packen und durchgehend unterhalten. Die ständigen Probleme und die vielen Charaktere haben für mehrere Spannungsbögen gesorgt. Es ist ein wunderschönes Werk, das ich jedem empfehlen kann, der sich ein paar schöne Lesestunden gönnen will. Ein perfektes Buch für zwischendurch.



* Zusatz: Ich habe das Macarons Rezept ausprobiert. Keine Ahnung, ob der Fehler bei der Autorin oder beim eBook liegt, aber 15 Minuten backen bei 40 Grad kann auf keinen Fall stimmen. Ich denke eher, dass 140 Grad gemeint waren. Mein erster Versuch mit dem Rezept ist demnach gescheitert.

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Herzlichen Dank an vorablesen für die Verlosung des eBooks.
Steht das Buch auf eurer Wunschliste?
Wünsche euch einen schönen Wochenstart!

  
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Das Urheberrecht des Klappentextes unterliegt dem Amrûn Verlag.
Das Urheberrecht des Titelbilds unterliegt einzig und allein der Blogredaktion.

2 Kommentare:

  1. Hallo Julia,

    genau so, wie Du das Büchlein beschreibst, hätte ich es aufgrund des verspielten rosafarbenen Covers auch eingeschätzt :) Danke für Deine Meinung. Hin und wieder greife ich sehr gerne zu einem netten, leichte Buch für Zwischendurch. Perfekt zum Entspannen.

    Liebe Grüße,
    Tanja

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    1. Hallo Tanja,

      du hast vollkommen Recht. Solche Bücher sind auch nichts, was ich jeden Tag lesen kann. Aber so ab und zu mal ein leichtes Buch für zwischendurch, wenn die Sonne scheint und man draußen liegen kann :) Einfach perfekt.

      Liebste Grüße
      Julia

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