Montag, 23. Oktober 2017

Rezension | "Der geheime Name" von Daniela Winterfeld

Knaur TB | Taschenbuch | 528 Seiten | 4. Januar 2013 | 978-3426511275

"Der Geheime fauchte sie an: 'Will sie ihn reizen? Will sie von ihm getötet werden? Er kann ihr den Wunsch gerne erfüllen.'" // Seite 12

(Verlagsseite)

Rumpelstilzchen wollte das Kind der Königin. Er bekam es nicht. Jahrhunderte später schließt ein anderes Wesen seiner Art einen neuen Pakt - und wird ebenfalls betrogen. Seitdem sucht es unablässig nach dem Kind... Seit sie denken kann, ist Fina mit ihrer Mutter auf der Flucht. Doch jetzt, mit 19, will sie endlich ein richtiges Zuhause finden und zieht zu ihrer Großmutter, die am Rand eines düsteren Moores lebt. Das Moor fasziniert Fina vom ersten Moment an - genau wie der geheimnisvolle Junge, der dort lebt. Weder Fina noch der Junge ahnen, dass sie beide nur Figuren in einem Spiel sind, das dem betrogenen Wesen endlich seinen Lohn bringen soll...

(Verlagsseite)

Daniela Winterfeld, geboren 1978, studierte Literaturwissenschaften, Psychologie und Geschichte. Heute ist sie in einer Literaturagentur tätig und lebt mit ihrer Familie in Berlin.


Prolog
26 Kapitel
Epilog
Danksagungen


"Der geheime Name" ist eine Adaption des bekannten Märchens um Rumpelstilzchen, der sich das Kind der Königin holen wollte und dabei den Tod fand. Das Buch befasst sich mit dem Geheimen, dessen Namen eben nicht Rumpelstilzchen ist, was dazu führt, dass die verzweifelte Mutter ihm ein Kind aushändigen muss. Allerdings ist es nicht das Baby, das er wollte, weshalb er einen Plan schmiedet, um doch noch an das Mädchen heranzukommen.

Die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt. Der Autorin gelingt es, eine märchenhafte, düstere und unheimliche Stimmung aufzubauen und trotzdem Finas Leben realistisch, mit alltäglichen Problemen, darzustellen. Die Neunzehnjährige war schon immer auf der Flucht, ohne den Grund dafür zu kennen, und als sie genug davon hat, reist sie Hals über Kopf zu ihrer Großmutter. Die ganze Handlung basiert darauf, dass sie ihren Willen durchsetzt und dafür kämpft, was sie will - Freiheit, ein Zuhause und später auch Liebe. Sie ist eigenwillig und egal, wie schwer es wurde, sie hat nie aufgegeben, selbst als ihr bewusst wurde, wie groß die Gefahr ist, in der die sich befindet. Fina ist ein starker, aber zugleich verletzlicher Charakter und wie die anderen Figuren sehr komplex, was mir gut gefallen hat. Selbst der Geheime, der mächtig, bösartig, gerissen und durchtrieben ist, hat nicht nur negative Eigenschaften. Dies macht ihn als Gegenspieler viel interessanter und greifbarer und die Einsichten in sein Denken tragen definitiv zu der düsteren Atmosphäre bei. Sein Handeln zeigt, dass er skrupellos ist; ich habe wirklich mit den Protagonisten mitgelitten, als sie schreckliche Erlebnisse durchleiden mussten, und gehofft, dass am Ende alles gut werden würde. "Der geheime Name" behandelt einige ernste Themen, die die Einordnung als 'Fantasy für Erwachsene' auf jeden Fall rechtfertigen.

Die Liebesgeschichte zwischen Fina und dem Jungen wurde schön beschrieben. Sie ist zaghaft und aufrichtig und ich mochte, dass die ganze Zeit berücksichtigt wurde, wie schwer sich der Junge mit all dem tut und dass er ein eingeschränktes Verständnis von gewissen Dingen hat. Was er fühlt und denkt war immer deutlich und der Kampf, der in ihm tobt, war eindringlich dargestellt.

Winterfeld konnte mich mit dieser Märchen-Adaptionen voll und ganz überzeugen. Die Elemente der bekannten Geschichte wurden gekonnt zu einer neuen Erzählung umgewandelt, die Charaktere sind alle gut ausgearbeitet und die Bedrohung durch den Geheimen war die ganze Zeit präsent und führte zu einigen Gänsehaut-Momenten.

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Das Urheberrecht der Inhaltsangabe und des Covers unterliegt dem Verlag.

2 Kommentare:

  1. Hallo Kerstin!

    Ich fand das Buch auch total klasse! Großartige Ideen, tolle Atmosphäre und auch die Charaktere fand ich super. Das Buch kennen noch viel zu wenige :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    Antworten
    1. Hey,

      das stimmt, das Buch ist definitiv zu wenig bekannt - leider. Es verdient viel mehr Aufmerksamkeit :)

      Liebe Grüße,
      Kerstin

      Löschen

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