Sonntag, 4. März 2018

Rezension | "Plötzlich Fee – Winternacht" von Julie Kagawa


Heyne fliegt | Hardcover | 496 Seiten | 3. Oktober 2011 | 978-3453267220 | Plötzlich Fee (#2)
Originaltitel: The Iron's Daughter (2010)

Plötzlich Fee, Band 2

Sommernacht / The Iron King (1)
Die Reise zum Winterhof / Winter's Passage (1,5)
Herbstnacht / The Iron Queen (3)
Sommernachtstraum / Summer's Crossing (3,5)
Frühlingsnacht / The Iron Knight (4)
Das Eiserne Land / Iron's Prophecy (4,5)


So richtig hat Meghan noch nie irgendwo dazugehört: Halb Mensch, halb Feenprinzessin steht sie immer zwischen den Welten. Während sich im Feenland Nimmernie ein Krieg zwischen Oberons Sommerhof und dem Reich der Winterkönigin Mab anbahnt, spitzt sich Meghans Lage zu: Als Gefangene des Winterreichs in all seinem eiskalten, trügerischen Glanz sieht sie das Unheil in seinem ganzen Ausmaß heraufziehen, kann aber nichts unternehmen. Ihre magischen Fähigkeiten scheinen mit jedem Tag zu schwinden, und niemand glaubt ihr, dass die gefährlichen Eisernen Feen, Geschöpfe von unglaublicher Macht, längst darauf lauern, Nimmernie zu unterjochen. Denn keiner hat die dunklen Feen, die selbst Mabs Grausamkeit in den Schatten stellen, je gesehen. Nur Meghan – und Ash, der Winterprinz, dem Meghan ihr Herz schenkte und der sie verlassen hat …


Schon in ihrer Kindheit gehörte Julie Kagawas große Leidenschaft dem Schreiben. Nach Stationen als Buchhändlerin und Hundetrainerin machte sie ihr größtes Interesse zum Beruf und wurde Autorin. Mit ihrer Saga Plötzlich Fee stieg sie zum hellsten Stern am Fantasy-Himmel auf. Sie lebt mit ihrem Mann in Louisville, Kentucky.




So wirklich zurecht gekommen, bin ich mit dem ersten Band der „Plötzlich Fee“-Reihe ja eigentlich so gar nicht. Ich fand die Welt nicht besonders kreativ, die Handlung erschien mir zu konstruiert und mit Meghan bin ich leider nicht gut klar gekommen. Sie war mir zu naiv, zu sehr gewollt und ein bisschen zu übermotiviert – dafür, dass sie sich in der Fee-Welt überhaupt nicht auskannte und natürlich alles besser wusste, als die Feen-Wesen selbst.

Daher war ich natürlich sehr gespannt darauf, wie der zweite Teil Winternacht weitergeht, ob ich nur Startschwierigkeiten im ersten Band gehabt habe und ob ich besser mit der Welt und mit Meghan klar kommen würde. Und das bin ich tatsächlich. Meghan hat zwar hier und da immer noch ihre schwachen Momente, aber sie erschien mir lange nicht so nervtötend wie im Vorgängerband. Ihre Helden-Qualitäten kann sie besser zu Schau stellen, sie beansprucht nicht immer die Lorbeeren anderer für sich selbst, sondern sie ist mutig, heldenhaft und meistens stark. Zwar hat sie immer noch leichte, nervtötende Anfälle und kindische Aussetzer, aber im Hinblick auf ihre 16 Jahre konnte ich das meiste sehr gut ausblenden.

Auch der Aufbau der Welt hat mir besser gefallen. Ich fand sie wesentlich interessanter, kreativer und ansprechender ausgearbeitet, habe über manches sogar gestaunt und mich im Allgemeinen in der Geschichte wesentlich wohler gefühlt. Was nicht nur am Setting lag, sondern auch an der Handlung. Diese war nämlich ebenfalls interessant ausgearbeitet und hat einige schöne und fesselnde Spannungsmomente zutage gefördert, sowie auch ein paar schöne Plot Twists und Wendungen. Trotzdem tauchen gerade in der Mitte der Geschichte immer mal wieder Längen auf, die ich persönlich nicht gebraucht hätte. Da ich eher ein Fan von temporeicher und dynamischer Erzählung bin, langweiligen mich ruhige Passagen oft schnell. So war es leider auch im zweiten Drittel des Buches. Gequält habe ich mich zwar nicht, aber ich habe mit jeder Seite auf neue Abenteuer und neue Kämpfe gehofft, die aufgrund einer Strategieentwicklung leider lange ausgeblieben sind.

Ebenso wie Kerstin – siehe in der Rezension unten – hätte auch ich die Dreiecksbeziehung nicht gebraucht; obwohl ich es grundsätzlich mag, wenn zwei Liebende es nicht einfach haben. Die Liebesschwierigkeiten zwischen Meghan, Ash und Puck haben sich meiner Meinung nach im ersten Band schon leicht angedeutet, weswegen ich über die Entwicklungen diesbezüglich nicht besonders überrascht war – aber es hat mir trotzdem nicht besonders gefallen. Da ich sowohl Ash, als auch Puck sehr mag, möchte ich nicht, dass einer der beiden Liebeskummer hat oder enttäuscht ist. Zumal Meghan mehr als deutlich macht, bei wem ihre wahren Gefühle liegen und wen sie immer vorziehen würde. Schade, dass sie nicht den Mut hat, das Puck deutlich genug zu sagen. Das hätte Meghan in ihrer Entwicklung um einiges vorangebracht.

Gefallen hat mir vor allen Dingen das Ende, das sehr gute Weichen für den dritten Band legt. Ich war überrascht, wie sehr ich doch den nächsten Teil direkt lesen wollte, nachdem mich das Ende des ersten Bandes so ernüchtert hatte. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht, wie Ash und Meghan sich schlagen werden und welche Abenteuer noch auf sie warten.


Der zweite Band der Reihe hat mir gut gefallen, obwohl er einige Schwächen hat.

Die größte ist ganz klar Meghan. Es gab schon in "Sommernacht" Szenen, bei denen ich nur den Kopf schütteln konnte, aber hier hat sie mich sehr schnell genervt.
Zu Beginn der Geschichte erfahren wir, dass Ash ihr erklärt hat, wieso er am Hof des Winters keine Gefühle für sie zeigen darf und wieso sie keine Rolle spielen. Er geht teilweise zu weit und sie sollte sein Verhalten definitiv zu einer passenden Gelegenheit ansprechen (also nicht gerade am Winterhof, wenn seine Brüder oder der ganze Hofstaat dabei sind!) und nicht einfach hinnehmen, aber er hat ihr gesagt, dass das passieren würde und sie hat es abgetan. Ihr Verhalten war so unglaublich naiv und weinerlich... das hat sich Gott sei Dank gebessert, sobald der Hauptkonflikt begonnen hat, aber dennoch war es nervig und hat dazu geführt, dass ich mich wieder nicht mit ihr identifizieren konnte.
Generell fand ich es nach wie vor seltsam, wie wichtig Ash für sie ist. Sie sagt, dass sie ihn liebt - ich bin der Meinung, dass sie ihn nicht lange und gut genug kennt, um ihn aufrichtig lieben zu können. Trotzdem war sie bereit, alles zu opfern und wollte, dass auch er sein ganzes Leben für sie aufgibt, dass sie die Regeln brechen und sich einfach füreinander entscheiden. Ich verstehe, dass Meghan ein Teenager und eine gewisse 'Unreife' zu erwarten ist, aber trotzdem ist diese "Wir sind einander genug, ignorier alle Probleme!"-Einstellung unglaublich naiv.
All das führte dazu, dass ich keine Bindung zur Protagonistin aufbauen konnte.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die verdammte Dreiecksbeziehung zwischen Meghan, Ash und Puck. Ich hatte schon in Band 1 damit gerechnet, aber dennoch hat diese Entwicklung mich enttäuscht. Es ist meiner Meinung von Anfang an klar, wie Meghan sich entscheiden wird, was das alles noch unnötiger macht. Außerdem hat Puck mir leid getan, da es teilweise wirkte, als würde sie ihn (ihren besten Freund!) nur benutzen, um sich von Ash abzulenken.

Bei all dieser Kritik stellt sich nun die Frage - wieso trotzdem 4 Sterne?
Ganz einfach: die Geschichte ist spannend und fesselnd, obwohl sie teilweise immer noch ein bisschen vorhersehbar ist. Der Konflikt ist brisant, es gibt verschiedene interessante Wendungen sowie emotionale Momente und Andeutungen auf künftige Ereignisse. Das Ende war ebenfalls gelungen; es hat mich neugierig auf den dritten Band gemacht und mit der Frage zurückgelassen, wie die Autorin diese Situation auflösen wird.
Dazu kommen das nach wie vor tolle World Building und wunderbare Nebencharaktere. Grimalkin ist und bleibt mein absoluter Liebling, aber auch Eisenpferd hat es mir angetan.

 
Winternacht – der zweite Teil der "Plötzlich Fee"-Reihe – hat mir um einiges besser gefallen, als der Auftaktband, war aber leider noch nicht so hundertprozentig fesselnd für mich, wie ich es gerne gehabt hätte. Die Hauptprotagonistin hat sich zwar entwickelt, aber nicht in dem Maß, in dem ich es erwartet hatte. Auch die Welt und die Handlung fand ich besser ausgeführt und erzählt, aber immer noch nicht vollkommen überzeugend. Im Großen und Ganzen ist Winternacht ein gutes Buch, das aber noch einiges an Luft nach oben bietet.
Zusammenfassend kann man sagen, dass ich ein großes Problem mit der Protagonistin und der Darstellung ihres Liebeslebens hatte, den Rest des Buches aber sehr gelungen fand. "Winternacht" hat mir insgesamt gefallen, obwohl das Buch einige Schwächen hat. Die Geschichte hat mich gefesselt, das World Building war toll und ich mochte gerade die Nebencharaktere. Deshalb bekommt auch der zweite Band von mir vier Sterne.

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Habt ihr das Buch schon gelesen 
und wenn ja, wie hat es euch gefallen? :)
Wir würden uns über eure Kommentare freuen.
Habt noch einen schönen Sonntag!

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Das Urheberrecht des Klappentextes unterliegt dem Heyne Verlag.
Das Urheberrecht des Titelbilds unterliegt einzig und allein der Blogredaktion.

4 Kommentare:

  1. Hallo ihr Beiden,

    die Reihe habe ich vor einer Ewigkeit gelesen. Ich fand sie damals glaube echt toll. Kann mich aber leider nicht mehr genau an jeden einzelnen Band erinnern. Ich hoffe der Rest der Reihe wird euch mehr überzeugen. :)

    Ich wünsche euch einen guten Wochenstart morgen ♥

    Liebe Grüße

    Sunny

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    1. Hey,

      ich habe alle Bände vor zwei Jahren gelesen und mir hat die Reihe insgesamt auch gut gefallen :) Band 1+2 habe ich mit vier Sternen bewertet, den dritten sogar mit 4,5, während ich den vierten etwas schwächer fand.

      Danke, den wünschen wir dir auch :)
      Liebe Grüße,
      Kerstin

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  2. Hallo ihr zwei :D

    Mit der Reihe wollte ich irgendwann auch mal anfangen, klingt ja echt spannend! Schade nur, dass es anscheinend nicht zu 100% überzeugen konnte! Ich bin so schlecht darin, Reihen zu lesen! :D

    Liebe Grüße
    Jessi

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    1. Hey,

      nein, hundertprozentig überzeugen konnte sie mich nicht, aber sie hat mir trotzdem gut gefallen :) Also fang ruhig mit dem ersten Band an, daran siehst du dann, ob es etwas für dich ist oder eher nicht.
      Ich habe auch sehr viele angefangene Reihen, aber bei "Plötzlich Fee" hat geholfen, dass ich sie quasi direkt nacheinander von der Onleihe ausgeliehen hatte, deshalb bin ich hier schnell durchgekommen.

      Liebe Grüße,
      Kerstin

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