Freitag, 22. Juni 2018

Rezension | "Aschenkindel" von Halo Summer

Selbstverlag | eBook | 278 Seiten (Print-Ausgabe) | 3. Juli 2016 | B01HXBDA5A

"Dazu wird es nie kommen. Denn ich werde den Prinzen nicht heiraten, auch wenn das bedeutet, dass ich mein Leben lang arm bleiben werde." // bei 57,89%

Da ich im Moment leider im Uni-Stress bin, gibt es heute eine alte Rezension :) Ich habe das Buch kurz nach dem Erscheinungsdatum gelesen und es hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich die neueste Märchenadaption der Autorin - Froschröschen - noch ein bisschen besser fand.
spielt 3500 Jahre vor der
Sumpfloch-Saga

  
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„Du bist schon ein komisches Mädchen“, sagt meine gute Fee. „Jedes andere Mädchen in deiner Situation wäre überglücklich, auf so einen Ball gehen zu dürfen. Noch dazu auf einen, bei dem es sich in einen Prinzen verlieben und damit seinem Elend entkommen könnte!“ Tja, wo sie recht hat, hat sie recht. Ich bin ein komisches Mädchen. Und ich habe fest vor, eins zu bleiben!

Claerie Farnflee wurde vom Schicksal nicht gerade verwöhnt. Erst starb ihr Vater, dann folgte der gesellschaftliche Absturz und seither wird ihr das mühselige Leben in Armut von einer bösen Stiefmutter und zwei garstigen Schwestern versüßt. Ist Claerie deswegen unglücklich? Nein – jedenfalls nicht unglücklich genug, um sich jedem dahergelaufenen Prinzen an den Hals zu werfen.

So denkt sie, doch an einem düsteren Gewittertag begegnet sie im Verbotenen Wald einem Fremden und das, was sie für unmöglich gehalten hat, passiert: Ihr Schicksal nimmt eine geradezu verstörende Wendung – selbst Prinzen und Bälle spielen darin keine unbedeutende Rolle mehr ...

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Halo Summer lebt und arbeitet am Rand einer großen Stadt, in einem Haus am Wald. Hier betreut sie Kinder- und Jugendmagazine, übersetzt Comics und schreibt Bücher. Ihr Mann, ihre Hunde und der Mond unterstützen sie dabei. Mit ihrem Roman "Aschenkindel - Das wahre Märchen" wurde sie mit dem KindleStoryteller-Award 2016 ausgezeichnet.


20 Kapitel
Schlusswort der Autorin

Claerie ​ist die Ich-Erzählerin der Geschichte.


"Aschenkindel" ist eine ungewöhnliche Aschenputtel-Geschichte. Das Grundgerüst ist vorhanden - Claerie Farnflee ist Waise, lebt bei ihrer Stiefmutter und deren zwei Töchtern, kümmert sich um den ganzen Haushalt und besucht schließlich einen Ball, auf dem sie einen Prinzen kennen lernt und ihren Schuh verliert. Dennoch ist die Geschichte, wie schon aus der Inhaltsangabe hervorgeht, ganz anders als das Märchen, das jeder kennt - denn Claerie möchte den Prinzen gar nicht heiraten.

Claerie war mir als Protagonistin sehr sympathisch. Sie hat ihren eigenen Kopf, weiß, was sie will beziehungsweise nicht will und ist ein freundliches Mädchen, das ihr Leben eigentlich nicht schlecht findet. Im Gegenteil, sie kann fast überall etwas positives sehen und das ist eine Eigenschaft, die ich an ihr bewundere. Sie ist allerdings keineswegs perfekt, sondern hat auch ihre Schwächen... sie kann beispielsweise in ihren Gedanken recht gemein werden.
Auch die anderen Charaktere sind gut ausgearbeitet und im Verlauf der Geschichte stellt sich heraus, dass die Figuren nur auf den ersten Blick so sind wie in der Märchen-Vorlage. So sind die Stiefschwestern gar nicht so schlimm, die gute Fee ist allerdings ein wenig unfähig. Es gibt auch zwei Männer, die in Claeries Leben eine wichtige Rolle spielen. Beide sind auf ihre Art sympathisch und mir hat im Großen und Ganzen auch gefallen, wie die Situation zwischen den dreien aufgelöst wurde, auch wenn ich selbst eine andere Wahl getroffen hätte und deshalb auch ein wenig enttäuscht war, als absehbar war, wie die Geschichte enden würde. Die Autorin hat es aber geschafft, das Ende gut darzustellen, sodass ich damit leben kann.

Obwohl das "Aschenputtel"-Märchen hier sehr verändert und mit einigen Wendungen präsentiert wird, ist die Geschichte immer noch sehr märchenhaft, also vor allem in Bezug auf die rasche Entwicklung der Gefühle der Figuren nicht unbedingt realistisch; dennoch werden aber auch politische Probleme nicht ausgeklammert, obwohl sie gerade am Ende nur sehr kurz angeschnitten werden und ich mir hier mehr Tiefe gewünscht hätte. Auch Themen wie Verlust und Tod werden behandelt und einige Szenen waren sehr emotional, aber es gab auch genug Humor.
Besonders gut gefallen haben mir die Informationen über die Welt, in der die Geschichte spielt - laut Aussagen der Autorin (hier nachzulesen) spielt "Aschenkindel" im gleichen Universum wie ihre Sumpfloch-Saga, allerdings ungefähr 3500 Jahre früher. Das macht mich auf jeden Fall neugierig und vermutlich werde ich den ersten Band der Reihe demnächst vom SuB holen, um mir anzuschauen, wie sich die Welt in dieser Zeitspanne verändert hat.


Insgesamt hat mir "Aschenkindel" sehr gut gefallen. Das Buch ist gut geschrieben und enthält alle Elemente des klassischen Märchens, aber mit interessanten Wendungen, sodass es beim Lesen einige Überraschungen gibt. Ich hätte ein anderes Ende gewählt, aber der Autorin ist es gelungen, die Geschichte trotzdem befriedigend abzuschließen.

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Noch einen schönen Tag :)
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Das Urheberrecht der Inhaltsangabe und des Covers unterliegt der Autorin beziehungsweise anderen Rechtsinhabern.

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