Montag, 4. Juni 2018

Rezension | "Cold Princess" von Vanessa Sangue

LYX | Broschiert | 352 Seiten | 29. März 2018 | 978-3736304369 | Cosa Nostra (#1)

"Wenn sie als Partner einen guardia wählte, würde das ein falsches Zeichen setzen. Man würde sie für eine schwache Frau halten." // Seite 244

Reihenfolge der »Cosa Nostra«-Reihe:

Cold Princess (1)
Fire Queen (2)

Er ist nicht bei ihr, um sie zu beschützen.
Er ist bei ihr, um sie zu töten.

Als Erbin einer der mächtigsten Mafiafamilien der Welt darf sich Saphira De Angelis keine Schwäche erlauben. Seit sie mit ansehen wusste, wie ihre Familie bei einem Attentat ums Leben kam, regiert sie stark, unnachgiebig und Furcht einflößend über ihre Heimatstadt Palermo. Einzig für Madox Caruso, neuestes Mitglied ihrer Leibwache, hegt sie tiefere Gefühle, als sie sich selbst eingesteht. Die zerstörerische Energie, die ihn umgibt, zieht Saphira mehr und mehr in seinen Bann - ohne zu ahnen, in welche Gefahr sie sich damit begibt ...

 
Cold Princess hat es mir direkt angetan, weil ich doch hin und wieder einen kleinen Faible für Mafia-Geschichten habe. Zusätzlich hat es mich natürlich sehr interessiert, was der Verlag und Vanessa Sangue aus dieser Grundidee gemacht haben, denn die Bücher aus dem Hause LYX sind ja meist immer recht ähnlich in ihrer Ausgestaltung (was ich keinesfalls schlecht finde – ich liebe den LYX-Verlag mit all den dort vertretenen Autoren). Eine erste Einschätzung darüber, was den Leser erwartet, gibt die Autorin schon in ihrem Vorwort. Und das hat es meiner Meinung nach bereits in sich.

Ich fand die Geschichte in Cold Princess schlichtweg genial. Erstens ist sie wahnsinnig spannend mit den Morden, den Auftragskillern, den zwei herrschenden Mafiafamilien und den Maulwürfen. Zweitens ist sie facettenreich. Denn sie handelt nicht nur davon, dass Saphira sich nach der Tragödie in ihrer Familie als Mafiaboss zurechtfinden muss. Sondern auch von alten Mafia-Fehden, von Saphira, die eben nicht nur ein kaltes, herzloses Oberhaupt ist, sondern auch eine liebenswürdige Frau (auch wenn ich das erst nach und nach herausgefunden habe). Von Madox und dessen Sucht nach Vergeltung, sowie von den Gefühlen, dem Knistern und der Anziehung, die zwischen Madox und Saphira herrschen. Plotidee super – Umsetzung toll!

Dazu kommt, dass die Charaktere wundervoll und einzigartig sind. Ich hatte das Gefühl, das man bei (fast) allen Figuren tief "wühlen" muss, um ihren weichen und lieben Kern zu finden. Denn alle tun immer so, als wären sie mächtig und stark, als hätten sie die komplette Kontrolle über ihr Leben und die Handlungen in ihren Familien und als gäbe es überhaupt nichts, was sie jemals zu Fall bringen wird. Madox hat mir da besonders gut gefallen, denn er wirkt sehr mysteriös und geheimnisvoll. Auch wenn der Leser recht schnell über seine Lügen und sein Vorhaben Bescheid weiß, handelt er nicht immer so, wie er es tun sollte oder tun möchte – vor allem im Bezug auf Saphira. Trotzdem hat er einfach so eine … Aura, die mich gefesselt hat und die ihn in meinen Augen wahnsinnig faszinierend gemacht hat (auch wenn ich definitiv meine Finger von ihm lassen würde! :D). Bei Saphira haben mir dagegen an manchen Stellen noch die Ecken und Kanten gefehlt. Sie ist mir viel zu oft einfach nur "Boss" und zu wenig Charakter, so dass ich sie schwer einschätzen konnte. Aber auch wenn ich mir nach der ersten Szene nicht wirklich vorstellen konnte, sie zu mögen, hat sie mich mit der Zeit doch gekriegt. Aber nicht so wie Madox.

A propos Madox. Für mich gibt es bei diesem Buch leider einen halben Stern Abzug, weil mich Madox‘ extreme sexuelle Ansichten gestört haben. Ich verstehe nicht, warum das in diesem Buch sein musste. Ich finde die Geschichte und die Anziehung zwischen ihm und Saphira auch so interessant. Mich hat das wirklich fasziniert, wie leicht die Autorin diese Spannung auf den Leser übertragen konnte, wie elektrisierend sie diese beschrieben hat. Trotzdem habe ich diese Dom-Sub-Sache einfach überhaupt nicht gebraucht. Aber auch das ist dann wohl wieder Geschmackssache.

Bleibt letztlich noch das Ende zu beurteilen. Für mich war das ein wirklicher starker Cliffhanger. Ich finde, die Autorin hat diesen und die Schlussszene super umgesetzt, indem sie gerade da nochmal einen letzten Spannungsbogen unterbringt und diese Dramatik in der letzten Szene mit einem Knall explodieren lässt. Meiner Meinung nach hat dies keinen Leser beim Zuklappen das Buches losgelassen. Natürlich kann man die Situation jetzt analysieren und man kann sich recht leicht vorstellen, wie der Anfang des zweiten Bandes aussehen wird. Aber mich haben diese Überlegungen zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht interessiert, weil ich mich von dem Schockmoment mittragen habe lassen.


Für mich ist Cold Princess ein absolut tolles, fesselndes Buch, das weit über meine Erwartungen hinausgeschossen ist. Ich hätte mir nur gewünscht, dass sich die sexuelle Beziehung zwischen Saphira und Madox anders entwickelt, weswegen ich leider nicht die volle Punktzahl vergeben kann. Trotzdem bin ich wahnsinnig gespannt auf die Fortsetzung "Fire Queen" und fiebere auf den Juli hin.


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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Habt ihr Cold Princess schon gelesen?
Steht es auf eurer Wunschliste?
Ich wünsche euch einen schönen Tag!

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Das Urheberrecht des Klappentextes unterliegt dem LYX Verlag.
Das Urheberrecht des Titelbilds unterliegt einzig und allein der Blogredaktion.

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