Samstag, 14. Juli 2018

Rezension | "Dream Maker – Sehnsucht" von Audrey Carlan

Ullstein | Taschenbuch | 464 Seiten | 10. Juli 2018 | 978-3548290478 | The Dream Maker (#1)
Originaltitel: International Guy: Paris, New York, Copenhagen

"Ich habe es mir zu meinem persönlichen Lebensziel gemacht, mich an jedem einzelnen Arbeitstag mit etwas zu beschäftigen, was ich liebe. Und ich liebe Frauen." // Seite 9
The Dream Maker, Band 1
Lust / International Guy: Milan, San Francisco, Montreal (2) | Oktober 2018
Triumph / International Guy: London, Berlin, Washington DC (3) | November 2018
Liebe / International Guy: Madrid, Rio, Los Angeles (4) | Februar 2019


(Verlagsseite)

Parker Ellis, auch Dream Maker genannt, führt die legendäre Agentur 'International Guy'. Was er anbietet: alles, was sexy, tough und unwiderstehlich macht. Wer seine Kundinnen sind: Frauen aus der ganzen Welt, die Coaching in Sachen Liebe, Leben und Karriere suchen. Was ihn auszeichnet: Sein unglaublicher Sex-Appeal und seine beiden Partner Bogart ‚Bo‘ Montgomery, der Love Maker, und Royce Sterling, der Money Maker. Seine Aufträge führen den Dream Maker von Paris über New York bis nach Kopenhagen. Die Devise lautet höchste Professionalität, doch schon die zweite Kundin in New York City lässt Parker schwächeln. Die junge Schauspielerin Skyler ist im Begriff, sein Herz zu erobern ...

(Verlagsseite)

Audrey Carlan schreibt mit Leidenschaft heiße Unterhaltung. Ihre Romane veröffentlichte sie zunächst als Selfpublisherin und wurde daraufhin bald zur internationalen Bestseller-Autorin. Ihre Serien »Calendar Girl« und »Trinity« stürmten auch in Deutschland die Charts. Audrey Carlan lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Kalifornien.


Nach "Calendar Girl" und "Trinity" – zwei meiner Meinung nach tollen Reihen – habe ich mich sehr auf die Neuerscheinung von Audrey Carlan gefreut. Dream Maker klang für mich direkt interessant und ich mag auch die Konzepte, nach denen die Autorin ihre Geschichten schreibt. Leider hat mich Sehnsucht nicht so abgeholt, wie ich es mir im Vorfeld erhofft habe – auch wenn ich in der Geschichte rund um den Dream Maker, Love Maker und Money Maker einiges an Potenzial sehe.

Das Konzept von Dream Maker erinnert dabei ein wenig an die "Calendar Girl"-Reihe, allerdings stehen hier nicht Monate im Vordergrund, sondern die Städte, die Parker, Bo und Royce im Zuge ihrer Arbeit bei "International Guy Inc." besuchen. Diese drei unterschiedlichen Aufträge empfand ich als äußerst spannend, weil sie nicht nur Abwechslung in das Buch bringen, sondern einen Setting-Wechsel nach sich ziehen, den ich ausgesprochen unterhaltsam finde. Auch dieses Mal hat die Autorin meiner Meinung nach mit Paris, New York und Kopenhagen tolle Kulissen geschaffen und diese perfekt in ihre jeweiligen kleinen Geschichten integrieren können.

Allerdings schwächelt das Buch für mich an den verschiedensten Stellen. Parker ist als Protagonist ein interessanter und faszinierender Mann, der es einerseits versteht, seine Firma am Laufen zu halten und andererseits das weibliche Geschlecht zu bezirzen. Wer die Bücher von Audrey Carlan kennt, dem dürfte diese Entwicklung nichts neues sein, denn die Autorin setzt gerne starke Persönlichkeiten in ihren Geschichten ein. Allerdings hat mich eine gewisse Oberflächlichkeit und teilweise auch Widersprüchlichkeit in den einzelnen kleinen Geschichten gestört. Die Paris-Geschichte (eine Frau, die nach dem Tod ihres Vaters sein Unternehmen weiterführen möchte und dabei Unterstützung benötigt) hat mich eben aufgrund dieser Oberflächlichkeit nicht wirklich packen können, die New York-Geschichte (Parkers Traumfrau, eine Schauspielerin, die ihren Job nicht mehr liebt) fand ich an der ein oder anderen Stelle ein bisschen zu "Friede, Freude, Eierkuchen" und die Kopenhagen-Geschichte (die Prinzessin braucht Hilfe) war mir am Ende doch irgendwie viel zu schnell abgehandelt und das Problem viel zu schnell gelöst – eigentlich auch ohne Parkers Zutun.

Alle drei Geschichten sind zwar in sich recht spannend, abwechslungsreich und einzigartig aufgebaut – was definitiv ein Pluspunkt an diesem Buch ist! –, aber alle drei haben auch so ihre Schwächen, über die ich nicht vollkommen hinwegsehen konnte. Zwar ist mir durchaus bewusst, dass Dream Maker eine oder mehrere erotische Liebesgeschichte erzählt (und das meiner Meinung nach auch recht gut), aber mir hätte es doch besser gefallen, wenn die Autorin den Fokus mehr auf Parkers Arbeit, statt auf die vielen erotischen Szenen gelegt hätte. Zumal es mir auch schwerfiel, Parkers Gedankengänge nachzuvollziehen, weil er sich gerade am Ende des Buches mehrfach widersprüchlich verhält und den absoluten Dummkopf raushängen lässt. Obwohl ich ihn die meiste Zeit mochte, konnte ich das Ende absolut nicht verstehen und hat seinen Charakter (sich selbst bezeichnet er als absoluter Frauenversteher) doch ein wenig neben der Spur erscheinen lassen.

Trotz allem hat mir die Grundstimmung in dem Buch gefallen und auch den roten Faden fand ich überzeugend. Wie bereits erwähnt sind alle Aufträge unterschiedlich und dennoch steht die Freundschaft zwischen Parker, Bo und Royce genauso im Vordergrund, wie ihre jeweils bedingungslose berufliche Unterstützung. Kleinere Details, wie die neu eingestellte Assistentin der drei Jungs, sowie ihre privaten Geheimnisse, die greifbare Liebe, die Parker zu seinen Eltern verspürt und die Problematik einer Fernbeziehung runden den Plot ab und bringen den Vorteil mit sich, dass die Geschichte nie wirklich langweilig wirkt. Ich finde, die Autorin hat bei diesem Buch einiges richtig gemacht, allerdings wird sie sich noch steigern müssen, um mich vollends zu überzeugen.

Da ich "Calendar Girl" und "Trinity" gerne gelesen habe, war ich sehr gespannt auf die neue Reihe von Audrey Carlan. Ihr Konzept ist dem von "Calendar Girl" sehr ähnlich - es gibt zwölf Geschichten, der Protagonist/die Protagonistin erlebt in jeder etwas ganz Neues und natürlich gibt es auch erotische Szenen. Der erste Sammelband der "Dream Maker"-Reihe hat mich aber nicht ganz so sehr überzeugt wie "Calendar Girl: Verführt".

Die Idee der Agentur 'International Guy', die ihren Kunden dabei helfen will, ihr Leben zu verbessern und bereit ist, sie in jeder Hinsicht zu beraten, fand ich interessant und ich mochte, dass die drei vorgestellten Aufträge alle unterschiedlich waren. Obwohl "Paris" eine gute Einleitung war, muss ich sagen, dass ich diese Erzählung von den drei hier enthaltenen am wenigsten überzeugend fand. Ich mochte die Kundin selbst, aber irgendetwas hat mir gefehlt, alles blieb ein bisschen oberflächlich und die Geschichte hat mich deshalb nicht gepackt. Die anderen beiden Geschichten haben mir dagegen insgesamt gefallen; die Arbeit mit den Kunden war schön dargestellt und ich fand diesen Aspekt des Buches eigentlich am interessantesten. Mir ging die Erfüllung der Aufträge zwar immer ein bisschen zu leicht und alles war irgendwie unrealistisch, was vor allem der kurzen Zeitspanne geschuldet ist, die das Team an einem Ort verbringt, doch letztlich geht es - wie der Titel schon sagt - darum, die Träume der Kundinnen zu ermöglichen und ihr Selbstvertrauen zu stärken. Deshalb hat es mich nicht gestört, wenn genau dies am Ende eingetreten ist, obwohl ich gerne mehr Details und stellenweise einen größeren Fokus auf der Arbeit des Protagonisten gehabt hätte. Ich fände es gut, wenn Band 2 komplexere Aufträge behandeln würde, da die Probleme der Kunden hier keine große Herausforderung zu sein schienen.

Mir hat gut gefallen, dass der Auftrag in der ersten Geschichte so bedeutsam war, dass alle drei Partner - darunter Parker Ellis, der Protagonist - beteiligt waren, da man so die Charaktere und ihre Dynamik kennen lernen konnte. Royce und Bo sind auf jeden Fall interessant und ich hoffe, sie werden in den nächsten Bänden eine etwas größere Rolle spielen. Was ich von Parker selbst halten soll, weiß ich noch nicht genau. Er ist mir nicht unsympathisch, doch ich fand irgendwie fragwürdig, dass es ihm im Umgang mit den im Buch behandelten Kundinnen oft um Sex zu gehen schien - selbst wenn die Frauen damit einverstanden waren - und gerade in "Kopenhagen" war sein Verhalten für mich oft nicht verständlich, besonders am Ende. Die in der Inhaltsangabe angedeutete Liebesgeschichte hat allerdings durchaus Potential; die Chemie zwischen den beiden stimmt und Skyler ist toll, sodass die Erzählung, in der es um sie geht, mir von den dreien am besten gefallen hat.

 
Der erste Band der Dream Maker-Reihe Sehnsucht ist definitiv ein interessanter Auftaktband, der allerdings nicht in allen Facetten überzeugend wirkt. Der rote Faden und die Plotidee haben mir gefallen, aber die Umsetzung schwächelt doch an manchen Stellen – entweder aufgrund von Oberflächlichkeit oder aufgrund von Parkers – nicht immer geradlinigem – Verhalten. Ich hoffe, die Autorin wird im zweiten Band einen besseren Fokus finden.

"Dream Maker: Sehnsucht" hat mich, obwohl es in vielerlei Hinsicht unrealistisch ist, gut unterhalten. Ich fand die verschiedenen Aufträge der Agentur interessant und besonders die letzten beiden Geschichten haben mir gefallen. Meiner Meinung nach ist aber die Balance zwischen der Arbeit von 'International Guy' und der sexuellen Spannung mit den Klientinnen nicht hundertprozentig gelungen, da Parker dadurch gelegentlich unprofessionell wirkte, selbst wenn seine Methoden Erfolg hatten.

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Herzlichen Dank
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... an den Verlag für das Leseexemplar.
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Wenn ja, wie findet ihr es?
Oder seid ihr neugierig darauf?
Habt ein schönes Wochenende :)

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2 Kommentare:

  1. Hey ihr beiden :D

    Ich muss ja gestehen, dass mich sowohl Trinity als auch Calendar Girl nicht so richtig überzeugen konnten. Bei der neuen Reihe dachte ich am Anfang auch sofort an das Konzept von Calendar Girl, weil es ja vom Aufbau her doch recht ähnlich wirkt.

    Auch wenn mir eure Meinungen doch zeigen, dass es nicht das gleiche ist, bin ich dennoch noch nicht richtig überzeugt. Vielleicht ist die Autorin auch einfach nicht meins.

    Ich hoffe aber, dass euch die folgenden Bände auch überzeugen können und werde definitiv eure Rezensionen verfolgen. Vielleicht kann es mich ja doch noch überzeugen ;)

    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Hey,

      schade, dass "Calendar Girl" und "Trinity" dich nicht richtig überzeugen konnten - mir haben beide Reihen insgesamt gut gefallen, wobei ich von letzterem noch einen Band auf dem SuB habe.
      Das Konzept erinnert wirklich sofort an "Calendar Girl", aber mal sehen, wie es sich in den nächsten Bänden entwickeln wird^^ Es kann in den verbleibenden 9 Geschichten ja noch einiges passieren (und vielleicht wird die Reihe dann für dich auch interessanter, wer weiß).
      Danke dir :) Ich hoffe auch, dass die anderen drei Sammelbände uns gefallen werden.

      Liebe Grüße,
      Kerstin

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