Samstag, 11. August 2018

Rezension | "In deinem Namen" von Harlan Coben

Goldmann | Broschiert | 384 Seiten | 18. Juni 2018 | 978-3-442-20544-8

"Ich habe dir nichts – gar nichts vorenthalten. Aber manchmal frage ich mich: Hast du das getan? Hattest du Geheimnisse vor mir, Leo?" // Seite 116
Fünfzehn Jahre ist es her, dass Detective Nap Dumas seinen Zwillingsbruder Leo verlor. Damals wurden Leo und dessen Freundin Diana unter mysteriösen Umständen tot auf den Eisenbahngleisen ihrer Heimatstadt in New Jersey gefunden. Damals verschwand auch Maura, Naps große Liebe, ohne ein Wort des Abschieds. Als jetzt im Wagen eines Mordverdächtigen Mauras Fingerabdrücke auftauchen, hofft Nap, endlich Antworten zu bekommen. Doch stattdessen stößt er nur auf immer neue Fragen: über die Frau, die er einst liebte, über eine verlassene Militärbasis und vor allem über Leo und Diana. Denn die Gründe, warum sie sterben mussten, sind dunkel und gefährlich ...

 
Mittlerweile habe ich schon einige Bücher von Harlan Coben gelesen und ich verfolge stets die Neuerscheinungen. Ich will nicht unbedingt sagen, dass der Autor einer meiner Lieblingsautoren ist, aber ich finde seine Bücher immer sehr spannend, unterhaltsam und vor allem gut durchdacht. Meiner Meinung nach ist er einfach ein Meister in Sachen Thriller und das hat er auch wieder bei In deinem Namen bewiesen.

Ich habe das Buch begonnen, da saß ich alleine zuhause, nachts, im Halbdunkeln, draußen Gewitter. Einfach die perfekte Atmosphäre, um einen Thriller zu beginnen. Deshalb hatte mich Coben, ehrlich gesagt, schon mit seinem Vorwort gepackt. Geschichten, die so absurd und gruselig klingen, dass sie eigentlich nicht wahr sein können, aber es doch sind – das war für mich der perfekte Einstieg in die Geschichte. Im Vordergrund steht dabei Nap Dumas, dessen Bruder vor fünfzehn Jahren unter mysteriösen Umständen getötet wurde. Am gleichen Abend verschwand auch Naps große Liebe Maura – ohne ein Wort. Nach Jahren taucht sie wieder auf, nämlich in Verbindung mit einem Mord. Für Nap beginnt damit das Aufrollen der Vergangenheit und gleichzeitig die Frage, wie das alles mit dem Tod seines Bruder Leo zusammenhängt.

Nap Dumas steht dabei als Protagonist im Vordergrund. Er ist das Paradebeispiel für einen muffeligen Ermittler, der zwar gut in seinem Job ist (und dies auch gerne zeigt), aber des Öfteren auch die Grenzen überschreitet, weil er, nun ja, in seinem Leben einfach nichts zu verlieren hat. Er trauert sehr der Vergangenheit nach, weil ihn der Tod seines Bruders und das Verschwinden seiner Freundin einfach nicht loslässt. Mir hat Nap in dieser Geschichte gut gefallen. Er wirkte auf mich authentisch, manchmal ein bisschen zu verbissen, aber es passte zu seinem Charakter. Außerdem hat es mir gefallen, dass die Geschichte aus seiner Sicht – in der Ich-Perspektive – erzählt wird und er öfter seine Gedanken an Leo richtet. Es verdeutlichte meiner Meinung nach die starke Bindung zwischen den Zwillingsbrüdern und machte Naps Trauer viel realer.

Die Geschichte an sich – Nap und Leo als Brüder, die Geschehnissen aus der Vergangenheit, Leos Tod, die Gegenwart und der aktuelle Fall – hat mir gut gefallen. Als Leser merkt man sehr, wie der Autor Stück für Stück, Schicht um Schicht ein Geheimnis erzählt, das damals vor Leos Tod begann, sich all die Jahre gehalten hat und von niemandem wirklich durchschaut wurde. Außer natürlich von den Beteiligten. Die Stimmung ist durchgängig düster, geheimnisvoll und durch Naps Anrede an Leo oftmals auch zynisch und depressiv. Ich bin der Geschichte mit viel Begeisterung gefolgt. Vor allem, da ich die verschiedenen Fäden der Handlung allesamt wahrgenommen habe, aber nicht miteinander verbinden konnte. Ich wollte unbedingt wissen, was passiert ist. Sowohl damals mit Leo, als auch heute mit dem getöteten Polizisten Rex. Ich hatte immer das Gefühl, ich bin ganz kurz davor, endlich die Wahrheit zu erfahren, aber ... dann doch nicht. Meiner Meinung nach kommt dabei auch der Nervenkitzel nicht zu kurz. Denn die Handlung involviert mehrere alte Vorkommnisse und mehr Figuren, als anfangs angenommen.

Kleine Schwächen hat die Geschichte trotzdem. Sie ist zwar wendungsreich und bringt einige Überraschungen ans Licht, das Ende hat mich dagegen nicht so schockiert wie sonst. Auf die Erklärung wäre ich natürlich nie gekommen, aber ich hatte doch schon die ganze Zeit ein Gefühl dafür, wer der Mörder sein könnte und warum er so gehandelt haben könnte. Vielleicht hatte ich aber auch nur ein besonderes Gespür dafür oder es war einfach purer Zufall, dass es sich am Ende als richtig rausgestellt hat. Bei anderen Thrillern lag ich schließlich auch schon oft genug daneben, obwohl ich mir vorher sicher war.

In deinem Namen erzählt eine ausgesprochen gute und überzeugend konstruierte Geschichte, bei der ich keine wahrnehmbaren Logik- oder Erzählfehler finden konnte und die durchgängig spannungsreich aufgebaut war. Von den Geschehnissen habe ich mich mühelos mitreißen lassen. Deswegen kann ich auch die Bücher des Autors empfehlen und vor allem für In deinem Namen eine Leseempfehlung aussprechen. Mich hat der Thriller gepackt.


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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Habt ihr In deinem Namen schon gelesen?
Steht es auf eurer Wunschliste?
Ich wünsche euch einen schönen Tag!

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Das Urheberrecht des Klappentextes unterliegt der Verlagsgruppe Random House.
Das Urheberrecht des Titelbilds unterliegt einzig und allein der Blogredaktion.

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