Freitag, 18. Januar 2019

Rezension | "Alles, was du fürchtest" von Peter Swanson

blanvalet | Broschiert | 400 Seiten | 26. Dezember 2018 | 978-3734105432
Originaltitel: Her Every Fear

  
(Verlagsseite)

Was, wenn die Wahrheit deine furchtbarsten Ängste übertrifft?

Das Leben hat Kate Priddy gelehrt, dass man stets mit dem Schlimmsten rechnen muss. Um die Albträume, die sie seit Jahren verfolgen, endlich hinter sich zu lassen, stimmt sie einem Wohnungstausch mit ihrem Cousin Corbin zu: Sie wird seine Wohnung in Boston beziehen, er ihr Apartment in London übernehmen. Am Tag ihrer Ankunft jedoch wird die junge Frau aus der Nachbarwohnung ermordet aufgefunden. Corbin behauptet, Audrey kaum gekannt zu haben – aber warum besitzt er dann einen Wohnungsschlüssel von ihr? Auch Kates neuer Nachbar Alan scheint irgendetwas zu verbergen. Ohne es zu ahnen, schwebt Kate bald schon selbst in Lebensgefahr. Doch wem kann sie überhaupt trauen?

(Verlagsseite)

Peter Swanson studierte am Trinity College, der University of Massachusetts in Amherst und am Emerson College in Boston und hat Abschlüsse in kreativem Schreiben, Pädagogik und Literatur. Er veröffentlichte Kurzgeschichten und Gedichte in zahlreichen namhaften Magazinen wie The Atlantic. Mit seinem Thriller »Die Gerechte« gelang ihm ein internationaler Bestseller. Der Roman wurde von der Presse begeistert besprochen und für einen Ian Fleming Steel Dagger Award nominiert. Peter Swanson lebt mit seiner Ehefrau und einer Katze in Somerville, Massachusetts.


2 Teile | 38 Kapitel


"Alles, was du fürchtest" ist eine interessant konstruierte Geschichte, deren Protagonisten in vielerlei Hinsicht sehr unterschiedlich und auf ihre Art und Weise allesamt recht vielschichtig sind. Zunächst trifft der Leser auf Kate, eine Frau, die an ständigen Angstattacken leidet und der es deshalb sehr schwer fällt, ein normales Leben zu führen oder Wagnisse einzugehen, die aber zugleich neugierig ist und sich, wenn sie etwas erfahren will, regelrecht in dem Versuch verbeißt, an Informationen zu kommen. Dann gibt es noch ihren geheimnisvoll und undurchschaubar wirkenden Cousin Corbin sowie Alan, der nach dem Wohnungstausch einer ihrer Nachbarn ist und den sie sofort sympathisch findet, obwohl auch er etwas zu verbergen hat.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich Kate von allen Charakteren am wenigsten faszinierend fand. Sie war mir weitgehend sympathisch und ich konnte mit ihr fühlen, aber ihr Handeln war für mich nicht immer nachvollziehbar. Außerdem hatten die anderen Figuren meiner Meinung nach mehr Tiefgang und auch Ecken und Kanten, ganz abgesehen von einer düsteren Seite, durch die die Geschichte fesselnder wurde; ihre Abgründe wurden sehr gut und echt beleuchtet, was zu einigen unheimlich anmutenden Augenblicken führte. Der Autor versucht recht geschickt, Zweifel bei dem Leser zu säen und es so wirken zu lassen, als könnten alle Beteiligten mit dem Mord zu tun haben, weshalb es Momente gibt, in denen man jeden Einzelnen in Frage stellen kann. Zwar fand ich schnell offensichtlich, was wirklich passiert sein könnte, weshalb mir oft die Spannung gefehlt hat, doch die falschen Fährten wurden trotzdem gut gelegt, auch wenn sie mich nicht richtig überzeugen konnten. Dafür war es interessant zu sehen, wie sich langsam alle Teilchen zu einem vollständigen Bild zusammengesetzt haben und die letzten Kapitel, in denen sich endlich alle Zusammenhänge erschlossen haben, waren spannend und packend.

Es war ein bisschen überflüssig, dass verschiedene Ereignisse aus mehreren Sichtweisen beleuchtet wurden, aber zugleich hat man so natürlich neue Informationen erhalten und Swanson hat gut herausgearbeitet, wie unterschiedlich die Charaktere gewisse Situationen wahrgenommen und beurteilt haben. Dabei wird deutlich, dass jeder etwas zu verbergen hat und alle von Erlebnissen in ihrer Vergangenheit geprägt wurden, wenn auch auf sehr unterschiedliche Weise; besonders fesselnd war jedoch die Ungewissheit, ob nicht vielleicht mehr vor sich ging, als ich schon erahnt hatte. Der Schreibstil lässt sich gut lesen und obwohl mir lange die Spannung gefehlt hat, fand ich es interessant, die Protagonisten näher kennen zu lernen; man könnte das Buch teilweise als Charakterstudie bezeichnen und diese ist dem Autor definitiv gelungen. Besonders gut gefallen hat mir aber der zweite Abschnitt, in dem man endlich die Tiefe der Abgründe einer gewissen Figur erfahren hat; das eigentliche Ende fand ich ein wenig zu abrupt und fast schon zu glatt, doch die dem vorangehende Zuspitzung der gefährlichen Lage hat mich voll und ganz überzeugt.

"Alles, was du fürchtest" bekommt von mir 3,5 Sterne. Die Geschichte hätte lange fesselnder sein können und ich hätte mir einen etwas anderen Abschluss gewünscht, aber ich fand die Charaktere sehr interessant und ihre Schattenseiten wurden faszinierend dargestellt.

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Herzlichen Dank
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... an den Verlag und Lovelybooks für den Gewinn.
Kennt ihr das Buch schon?
Wenn ja, was ist eure Meinung darüber?
Noch einen schönen Tag :)
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