Samstag, 15. Juni 2019

Rezension | "Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind" von Jonas Jonasson

carl's books | Hardcover | 352 Seiten | 07. April 2016 | 978-3570585627
Originaltitel: Mördar-Anders och hans vänner (samt en och annan ovän)


  
(Verlagsseite)

Johan Andersson – seit seinen zahllosen Gefängnisaufenthalten nur noch »Mörder-Anders« genannt – ist frisch aus dem Knast entlassen und braucht einen neuen Job sowie neue Freunde. Da kommt ihm die Begegnung mit der geschäftstüchtigen Pfarrerin Johanna Kjellander, die wegen ihrer atheistischen Gesinnung arbeitslos geworden ist, gerade recht. Zusammen mit dem Hotel-Rezeptionisten Per Persson gründen sie eine »Körperverletzungsagentur« mit Mörder-Anders in der Rolle des Auftragsschlägers. Die Nachfrage läuft blendend. Bis Mörder-Anders nach dem höheren Sinn des Ganzen fragt, sich plötzlich für Gott interessiert und friedfertig werden will. Doch Stockholms Gangsterbosse haben mit ihm noch eine Rechnung offen und nehmen Mörder-Anders und seine Freunde gründlich in die Zange …


(Verlagsseite)

Jonas Jonasson, geboren 1961 im schwedischen Växjö, arbeitete nach seinem Studium in Göteborg als Journalist unter anderem für die Zeitungen „Smålandsposten“ und „Expressen“. Später gründete er eine eigene Medien-Consulting-Firma. Doch nach 20 Jahren in der Medienwelt verkaufte er seine Firma und schrieb den Roman, über den er schon jahrelang nachgedacht hatte: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand. Das Buch wurde zunächst in Schweden und später weltweit zu einem Bestseller. Auch die Verfilmung war international höchst erfolgreich. Jonassons weitere Romane Die Analphabetin, die rechnen konnte sowie Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind wurden ebenfalls sofort Nr.-1-Bestseller.


Ich hatte bereits mitbekommen, dass einige Leser nicht unbedingt von "Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind" begeistert waren, doch da mir die anderen Bücher des Autors gut gefallen hatten, wollte ich mir meine eigene Meinung bilden. Leider muss ich mich den eher negativen Rezensionen anschließen; ich fand das Buch zwar nicht schlecht, es ist für mich aber das schwächste Werk des Autors.

Zunächst einmal hatte ich große Schwierigkeiten damit, die Charaktere sympathisch zu finden. Es kommt mir zwar so vor, als hätte der Autor dies (zumindest teilweise) beabsichtigt, aber wenn ich mit den Figuren nichts anfangen kann, fällt es mir auch immer schwer, mich für ihre Erlebnisse zu begeistern und mit ihnen zu fiebern. Zugute halten muss man Jonasson, dass er es tatsächlich geschafft hat, dass ein Mörder für mich der sympathischste Charakter war. Ich konnte mich zwar nicht in ihn hineinversetzen und sein Verhalten ist oft fragwürdig, doch meiner Meinung nach war es nicht wirklich gerechtfertigt, wie seine Kumpanen ihn behandelt haben, wodurch ich diese Figuren unsympathisch fand und durchaus Mitleid mit Andersson hatte (selbst wenn er die Situationen nie zu durchschauen schien). Dies könnte auch daran liegen, dass man direkt mitverfolgen kann, wie die beiden sich im Lauf der Handlung entwickeln und was in ihnen vor sich geht, während die Verbrechen des Mörders und seine Gewaltbereitschaft vergleichsweise kurz und irgendwie humorvoll geschildert wurden.

Die Geschichte selbst konnte mich nicht richtig fesseln, da einige Passagen in meinen Augen eher zäh waren und in ihnen kaum etwas zu passieren schien, sodass die Handlung fast schon stagnierte, doch es gab durchaus ein paar recht lustige Stellen und das Grundkonzept war interessant, sodass ich die Lektüre weithin angenehm fand. Wie man es von dem Autor gewohnt ist, überspitzt er sehr viel, doch ich muss sagen, dass ich einige Ereignisse zu absurd fand, gerade gegen Ende oder in Bezug auf die Wahrnehmung der Öffentlichkeit. Außerdem war die Entwicklung von bestimmten Charakteren für mich zu abrupt, selbst wenn ich verstehen kann, wieso es dazu gekommen ist.

Trotz reiflicher Überlegung bin ich nach wie vor unsicher, wie ich das Buch bewerten soll. Spontan tendierte ich zu 2,5 oder 3 Sternen und für ersteres habe ich mich letztlich entschieden (obwohl ich immer noch nicht ganz zufrieden damit bin). Das Ende konnte mich nicht überzeugen und ich fand die meisten Hauptpersonen unsympathisch, ganz zu schweigen davon, dass die Geschichte selbst teilweise zäh und etwas langatmig war, doch es gab humorvolle Momente und die Erzählung hat mich gerade im Mittelteil recht gut unterhalten. Zudem ist es irgendwie interessant, dass der titelgebende Mörder der am wenigsten unsympathische Protagonist ist...
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Wenn ja, wie fandet ihr es?
Habt noch einen schönen Tag :)

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Das Urheberrecht der Inhaltsangabe und des Covers unterliegt dem Verlag.

4 Kommentare:

  1. Liebe Kerstin,

    danke, fürs Bescheid sagen! Und Respekt, dass Du das Buch so schnell erlöst hast. xD

    Ja, schade, gelle?! Das Ende fand ich auch sehr suspket und ich glaube, ich habe auch 2 Sterne vergeben. Die Freunde fand ich auch ganz furchtbar.
    Dabei war die Grundidee echt gut und man hätte einiges raus holen können.

    Hoffen wir, dass es ein einmaliger Blackout war. xD

    Sei lieb gegrüßt
    Petrissa

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    1. Hey,

      gerne, ich hatte dir ja zugesichert, dass ich dir Bescheid sagen würde :) Und ich habe das Buch auch nur hauptsächlich jetzt schon gelesen, weil es gut zu einer Challenge-Aufgabe gepasst hat^^
      "Suspekt" ist eine sehr gute Beschreibung für das Ende... da ist ja plötzlich so einiges passiert, was für mich aus dem Nichts kam und das war wirklich schade. Und es freut mich, dass ich nicht die einzige Person bin, die die Freunde furchtbar findet. Ich frage mich wirklich, ob der Autor das in dieser Form beabsichtigt hatte...

      Ich drücke auch die Daumen, dass das nächste Buch des Autors wieder besser sein wird^^
      Liebe Grüße,
      Kerstin

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  2. Liebe Kerstin,

    wie schade, dass dich der Autor mit diesem Buch so enttäuscht hat. Manchmal wünscht man sich auch einfach, dass einem das Buch gefällt, denn man liebt ja auch die anderen Bücher des Autors. Ich hoffe sein nächstes kann dich mehr überzeugen.

    Liebe Grüße
    Jenny

    Liebe

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    1. Hey,

      das hast du sehr schön formuliert - die anderen Bücher des Autors hatten mir ziemlich gut gefallen und deshalb ist es mir auch schwer gefallen, dieses hier eher schlechter zu bewerten, obwohl es mich nicht richtig überzeugen konnte :| Ich hoffe aber auf jeden Fall auch, dass das nächste Buch von Jonasson mir wieder besser gefallen wird.

      Liebe Grüße,
      Kerstin

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