Dienstag, 9. Oktober 2018

Rezension | "Escape Room - Nur drei Stunden" von Chris McGeorge

Knaur HC | Broschiert | 400 Seiten | 3. September 2018 | 978-3426226773
Originaltitel: Guess Who

"Er war ein Scharlatan - das armselige Abziehbild eines Ermittlers, zum Teufel, das armselige Abziehbild eines Menschen." // Seite 95
  
(Verlagsseite)

Chris McGeorges packender Locked-Room-Thriller: ein Hotelzimmer, eine Leiche, fünf Verdächtige, drei Stunden Zeit – ein tödliches Spiel beginnt

Im Alter von 11 Jahren erlangte Morgan Sheppard als »Kinder-Detektiv« Berühmtheit, weil er den mysteriösen Tod seines Mathelehrers aufklärte.

Heute, 25 Jahre später, wacht er in einem ihm unbekannten Hotelzimmer auf, zusammen mit fünf Fremden. Keiner von ihnen weiß, wie er hierher geraten ist. Die Hotelzimmer-Tür ist verriegelt, und im Badezimmer liegt die Leiche von Simon Winter – Morgans langjährigem Psychiater.

Es beginnt ein Spiel der besonderen Art. Die Mitspieler: eine Kellnerin, ein Putzmann, eine Schauspielerin, ein Anwalt und eine Schülerin. Sie alle sind Verdächtige.
Morgan Sheppard hat drei Stunden Zeit, seine detektivischen Fähigkeiten erneut unter Beweis zu stellen. Denn eine der Personen im Hotelzimmer ist ein Mörder. Gelingt es Morgan nicht, den Mord aufzuklären, werden sie alle sterben.

Kann Morgan das tödliche Spiel gewinnen? Die Zeit rennt.

(Verlagsseite)

Chris McGeorge studierte Creative Writing an der City University London. Seinen ersten Kriminalroman, Dead Room, reichte er dort als Master-Arbeit ein. Schon als Kind erzählte und schrieb er mit Begeisterung Geschichten und zeichnete seine eigenen Comics. Er ist ein großer Bewunderer von Klassikern wie Agatha Christie oder Conan Doyle und legt seine Geschichte gerne als packende Mischung aus Alt und Neu an. Verwinkelte Plots mit überraschenden Wendungen sind seine Spezialität.


Die Mitspieler
61 Kapitel
Danksagung


Ich war sehr gespannt auf "Escape Room - Nur drei Stunden". Das Konzept klang wirklich interessant; es geht darum, dass der Protagonist mit einer Gruppe fremder Menschen in einem Raum eingesperrt ist und unter diesen Bedingungen einen Mordfall aufklären muss, was durch das Wissen, dass der Mörder im Zimmer sein muss, gefährlich wird. Die Umsetzung war recht gelungen und da man kaum etwas über die anwesenden Personen weiß, bleibt viel Raum für Spekulationen und man stellt im Laufe der Handlung automatisch verschiedene Theorien auf, verdächtigt immer mal wieder jemand anderen und versucht herauszufinden, wer die Tat begangen hat und was hinter all dem steckt. Die extremen Bedingungen wurden gut dargestellt und auch die zunehmende Angst und Verzweiflung des Protagonisten waren glaubwürdig und beinahe greifbar. Allerdings kam die Geschichte mir zwischendurch ein wenig langatmig vor, was für mich die Spannung - die durchaus vorhanden war - gemindert hat. Gegen Ende ist dann aber in kurzer Zeit sehr viel passiert und das Buch konnte mich wieder packen, vor allem, da das Schicksal der Charaktere so ungewiss war. Die Auflösung war für mich überraschend und dennoch stimmig; generell waren die letzten Kapitel alles in allem ein befriedigender Abschluss der Geschichte und die wichtigsten Fragen wurden beantwortet.

Wie bereits erwähnt hatte "Escape Room" meiner Meinung nach einige Längen und ich muss sagen, dass die Kapitel, in denen es um die Vergangenheit von Sheppard ging, mich zunächst nicht gefesselt haben, obwohl sie natürlich eine gewisse Bedeutung hatten. Ein weiterer Punkt ist, dass ich Schwierigkeiten damit hatte, eine Verbindung zu den Figuren aufzubauen; es gibt Charaktere, über die man nicht besonders viel erfährt, sodass sie mir etwas zu blass geblieben sind und andere waren mir einfach unsympathisch, wobei das vermutlich so gewollt war. Trotzdem fand ich ihr Zusammenspiel interessant und der Autor hat ihre extreme Situation sowie die Auswirkungen, die dies auf sie haben könnte und hatte, gut dargestellt. Mir hat gefallen, dass nicht alle einfach so kooperiert haben und dass die Emotionen gelegentlich hochgekocht sind, da mir dies realistisch vorkam. Da man eigentlich keinem der Anwesenden einen Mord zutrauen würde, war es zudem faszinierend zu spekulieren, wer die Tat begangen haben könnte und dadurch wurde auch die Ermittlungsarbeit dramatischer, insbesondere, da ungewiss ist, was passieren wird, sollte der Täter tatsächlich überführt werden.

Das Buch bekommt von mir 3,5/5 Sternen. Es hat mir insgesamt gut gefallen, ich war wirklich neugierig auf die Auflösung und es gab einige sehr spannende Momente, doch zwischendurch konnte mich die Geschichte nicht hundertprozentig fesseln und ich hätte gerne noch mehr über die einzelnen potentiellen Verdächtigen erfahren.

WERBUNG
Folgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

Homepage des Autors (Englisch)

Herzlichen Dank
_________________

... an den Verlag und Lovelybooks für den Gewinn.
Kennt ihr das Buch schon?
Wenn ja, was ist eure Meinung darüber?
Noch einen schönen Tag :)
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Urheberrecht der Inhaltsangabe und des Covers unterliegt dem Verlag.

2 Kommentare:

  1. Hallo Kerstin,
    als ich zu Beginn gelesen habe worum es geht und wie der grobe Aufbau ist, war ich auch gleich neugierig und dachte, das könnte was Tolles sein. Allerdings lässt deine Rezension, die toll geschrieben ist, mich jetzt zweifeln. Besonders in Thrillern finde ich langatmige Passagen etwas schwierig und anstrengend, denn da möchte man ja gepackt und mtigenommen werden, gerade wenn die Charaktere auf so engem Raum agieren und eigentlich jede Sekunde die Stimmung kippen könnte...
    schade, dass es dich nicht so ganz überzeugen konnte, auch wenn ich es anhand deiner Erklärungen verstehen kann.
    Lg Dana

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hey,

      danke für deinen Kommentar! Ich fand die Umsetzung des Konzepts wie gesagt insgesamt gelungen und der Autor hat die Situation, in der die Charaktere sich befinden, auch gut dargestellt... aber obwohl die Passagen über die Vergangenheit des Protagonisten letztlich sehr wichtig waren und ich die späteren Einschübe auch interessant fand, haben sie für mich zunächst einfach viel an Spannung herausgenommen und das war schade. Ich hätte lieber die Handlung in dem Raum selbst verfolgt, denn da ist auch einiges passiert. Trotzdem war das Buch alles in allem gelungen und es gibt auch einige Leser, die die vollen 5 Sterne vergeben haben und die Geschichte durchgehend spannend fanden, also würde es dir vielleicht anders gehen als mir :)

      Liebe Grüße,
      Kerstin

      Löschen

Durch das Kommentieren eines Beitrags werden automatisch über Blogger (Google) personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Deine ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben.
Beim Senden eines Kommentars werden diese Daten gespeichert. Mit dem Abschicken des Kommentars erklärst Du Dich damit einverstanden. Weitere Informationen findest Du in unserer Datenschutzerklärung und der Datenschutzerklärung von Google.

-->